Hisbollah

Militärchef der Hisbollah in Beirut beigesetzt

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Libanon,

In Beirut begruben hunderte Hisbollah-Anhänger ihren getöteten Militärchef Tabatabai. Die Miliz droht Israel mit Vergeltung für den Angriff.

beirut hisbollah
Tabatabai, der Generalstabchef der Hisbollah, kam bei einem israelischen Angriff ums Leben. - Keystone

Die israelischen Streitkräfte eliminierten am Sonntag (23. November) einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah-Miliz durch einen präzisen Luftschlag. Haitham Ali Tabatabai, der als Generalstabschef der Organisation fungierte, wurde in seinem Versteck im Beiruter Vorort Haret Hreik getötet.

Der Angriff forderte nach offiziellen Angaben fünf Todesopfer und verletzte 28 weitere Personen schwer. Laut «BR24» hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Operation persönlich autorisiert.

Wird der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah nun weiter eskalieren?

Die Attacke ereignete sich im vierten Stockwerk eines Wohngebäudes und verursachte erhebliche Schäden an umliegenden Strukturen. Augenzeugen berichteten von einer israelischen Drohne, die kurz vor dem Einschlag in der Nähe des Zielorts gesichtet wurde.

Stratege der Hisbollah in Beirut beerdigt

Hunderte Anhänger der schiitischen Miliz begleiteten am Montag (24. November) den Trauerzug für den getöteten Militärchef durch die Strassen Beiruts. Die Teilnehmer trugen den in die Organisationsflagge gehüllten Sarg und stimmten religiöse Gesänge an.

Hochrangige Hisbollah-Vertreter kündigten bei der Beisetzung Vergeltungsmassnahmen gegen Israel an. Laut dem «Deutschlandfunk» war Tabatabai der ranghöchste Funktionär der Miliz, der seit Inkrafttreten der Waffenruhe getötet wurde.

Die Menge skandierte antiisraelische und antiamerikanische Parolen während der Zeremonie. Bilder verstorbener Hisbollah-Anführer sowie des iranischen Obersten Führers Ali Khamenei wurden dabei zur Schau gestellt.

USA ordneten Kopfgeld für Tabatabai an

Tabatabai galt als Schlüsselfigur für den Wiederaufbau und die Neubewaffnung der Hisbollah nach den schweren Verlusten des vergangenen Jahres. Der Sohn eines iranischen Vaters und einer libanesischen Mutter hatte zuvor in Syrien und im Jemen gekämpft.

Dem «Spiegel» zufolge trug die israelische Geheimoperation den Codenamen «Black Friday». Seine Eliminierung stellt einen schweren Schlag für die Organisationsstruktur der Hisbollah dar.

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Viele Menschen nahmen an dem Trauerzug des Generalstabchefs der Hisbollah in Beirut teil. - Keystone

Der Militärchef war massgeblich an der Unterstützung der Huthi-Rebellen im Jemen und des Assad-Regimes in Syrien beteiligt. Die USA hatten bereits 2018 eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für seine Ergreifung ausgesetzt.

Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und dem Libanon wackelt

Der Angriff markiert die erste grössere israelische Militäraktion im Grossraum Beirut seit Monaten und gefährdet das bestehende Waffenstillstandsabkommen. Beide Konfliktparteien beschuldigen sich gegenseitig, die vor einem Jahr geschlossene Vereinbarung zu verletzen.

Die libanesische Regierung steht unter erheblichem Druck, die Stabilität im Süden des Landes zu gewährleisten. Laut «BR24» betonte Premierminister Nawaf Salam die Notwendigkeit der staatlichen Souveränität über das gesamte Territorium.

Papst Leo XIV.
Papst Leo XIV. reist in der kommenden Woche in den Libanon. - keystone

Der bevorstehende Papstbesuch am kommenden Sonntag verstärkt den politischen Druck auf alle Beteiligten. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Sorge vor einer erneuten Eskalation der Gewalt.

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