Kim Jong Un trauert um für Russland gefallene Nordkoreaner
Kim Jong Un zeigt sich wegen gefallener Soldaten im Ukraine-Krieg im Staatsfernsehen hochemotional. Beobachter rechnen mit weiteren nordkoreanischen Einsätzen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (41) hat im Staatsfernsehen öffentlich um gefallene Soldaten im Ukraine-Krieg getrauert. Die Trauerzeremonie fand laut der «Frankfurter Rundschau» in Pjöngjang statt und zeigte den Diktator offenbar hochemotional.
So kniete Kim vor Portraits von traumatisierten Soldaten, die auf russischer Seite kämpften. Er erklärte, dass sein «Herz schmerze», und es ihm leidtue, die Soldaten nicht schützen zu können.
Die Gefallenen rühmte er als «heldenhafte Armee» und versicherte, dass ihr Opfer nicht vergessen werde. Zudem richtete er laut dem Staatssender «KCNA» tröstende Worte an Angehörige und umarmte weinende Kinder.
Signal für Ausbau militärischer Zusammenarbeit?
Das Regime hat bisher wenig über Verluste kommuniziert. Nun bekennt sich Nordkorea erstmals offiziell zu den Opfern und verleiht Auszeichnungen an Verwundete und Gefallene, wie der «Merkur» berichtet.

Südkoreanischen Quellen zufolge sind mindestens 600 nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen. Nach Erkenntnissen von US-Geheimdiensten seien gemäss «n-tv» aktuell rund 12'000 Soldaten in Russland im Einsatz.
Zudem sollen weitere 25'000 bis 30'000 Soldaten in den kommenden Monaten für Moskau entsandt werden. Die jüngste Trauerzeremonie könnte damit ein Signal für eine verstärkte Unterstützung Russlands sein, so der «Spiegel».
Kim Jong Un als sorgender Staatsvater
Kritiker betrachten die öffentliche Trauer als eher ungewöhnlich und Instrument zur Propaganda. Kim Jong Un inszeniere sich dabei als sorgender Staatschef, während er sein Militär in den Einsatz schicke, so der «Spiegel».

Russlands Unterstützung durch Nordkorea umfasst auch Materiallieferungen wie Granaten und Raketen, und stärkt die Kriegsanstrengungen. Die Beziehung beider Länder hat sich zuletzt stark vertieft, so die deutsche Presseagentur «dpa».
Die Trauerfeiern und öffentliche Würdigung zeigen eine seltene Offenheit des sonst abgeschotteten Regimes. Kim Jong Uns emotionale Geste steht gegen die globale Kritik an seiner Herrschaft und den Menschenrechtsverletzungen.