Ecuador fährt die Schutzmassnahmen seiner Londoner Botschaft zurückt. Die Sicherheit war nach der Aufnahme von Wikileaks-Gründer Julian Assange 2012 erhöht worden.
Befindet sich seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in Asyl: Julian Assange.
Befindet sich seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in Asyl: Julian Assange. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Julian Assange kann nicht mehr auf die zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen der ecuadorianischen Botschaft zählen.
  • Ecuador passte die Schutzmassnahmen der Londoner Botschaft den üblichen Standards an.

Ecuador stellt die zusätzlichen Schutzmassnahmen in seiner Londoner Botschaft für den dort seit 2012 im Asyl lebenden Wikileaks-Gründer Julian Assange ein. Das Gebäude werde von sofort an ähnlich geschützt wie andere Botschaften des südamerikanischen Landes auch, teilte die Regierung am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter mit. Medien hatten am Dienstag berichtet, ein Überwachungsprogramm zeichne seit mehr als fünf Jahren aus Schutz vor möglichen Gefahren rund um die Uhr alle Aktivitäten des Australiers auf. Dies koste das Land monatlich etwa 66'000 Dollar.

Als eine Gefahrenquelle galt den Berichten zufolge etwa die britische Polizei, der zugetraut werde, dass sie unter einem medizinischen Vorwand in die Botschaft eindringen und Assange festnehmen könnte. Der Journalist hatte sich 2012 in die Botschaft geflüchtet, um sich vor einer seiner Meinung nach drohenden Auslieferung an die USA zu schützen. Hintergrund sind US-Geheimdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan, die die Enthüllungsplattform 2010 verbreitet hatte.

Die «Süddeutsche Zeitung» hatte über das Überwachungsprogramm unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen berichtet, die sie gemeinsam mit dem britischen «Guardian» und dem ecuadorianischen Magazin «Focus» habe einsehen können. Für die Überwachung beauftragte die Regierung Ecuadors demnach eine europäische Sicherheitsfirma. Als Stützpunkt für die Operation wurde für mehr als 4000 Euro im Monat eine Wohnung nahe der Botschaft angemietet. Das Geld dafür stammte aus einem Sonderetat des Geheimdiensts, wie die «SZ» weiter berichtete.

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