Im Israel-Krieg gehen die Kämpfe nach der Feuerpause intensiv weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Alle Neuigkeiten hier im Ticker.
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Der Israel-Krieg wird auch in den Tunnel unter dem Gazastreifen geführt. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel ist im Krieg in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen
  • Laut palästinischen Angaben sind über 18'000 Menschen getötet worden.
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Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurde getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Nach einer einwöchigen Feuerpause, in der Gefangene ausgetauscht wurden, gehen die Kämpfe nun seit über einer Woche wieder weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen und hat die dort grösste Stadt Chan Junis eingekesselt.

Glauben Sie, dass Israel die Hamas im Gazastreifen zerstören kann?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Donnerstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

22.36: Ministerpräsident Netanjahu nennt die versehentliche Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten eine «unerträgliche Tragödie». «Der gesamte Staat Israel trauert heute Abend. Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummers.»

Washington bezeichnet den Vorfall als «herzzerreissend» und «tragisch». Natürlich ist dies kein Ergebnis, das sich irgendjemand gewünscht hat.» Dies sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Israel Krieg: Proteste in Tel Aviv

22.15: In Tel Aviv gingen Hunderte Menschen auf die Strasse. Sie forderten von der Regierung, sich für die sofortige Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen einzusetzen. Sie skandierten, dass die Zeit der Geiseln knapp werde.

19.38: Israel hat im Gazastreifen versehentlich drei von der Hamas festgehaltene Geiseln erschossen. Dies gab das Militär auf Twitter bekannt. Während eines Kampfes in der Hamas-Hochburg Schedschaija seien die Personen fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert worden, worauf auf sie geschossen wurde.

Kurz nach dem Vorfall sei bereits der Verdacht aufgekommen, es könne sich bei den Toten um Geiseln handeln. Die Leichen seien auf israelisches Territorium gebracht worden, um sie zu identifizieren. Die Armee spricht ihre tiefe Reue über den tragischen Vorfall aus.

Israel-Krieg: Tel Aviv öffnet Grenzübergang

18.38: Der Gazastreifen ist nach den Worten des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, ein «integraler Bestandteil des Staates Palästina». Eine Trennung oder jeder Versuch, einen Teil davon zu isolieren, sei inakzeptabel, sagte der 88-Jährige am Freitag bei einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, laut einer von seinem Amtssitz in Ramallah verbreiteten Mitteilung.

17.40: Israel öffnet den Grenzübergang Kerem Schalom für den Transport von Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Das Sicherheitskabinett habe dies vorläufig genehmigt. Dies teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Freitag auf X (ehemals Twitter) mit.

16.19: Israel hat eigenen Angaben zufolge die Fähigkeiten der Hamas im Gazastreifen erheblich geschwächt. «Israel gewinnt ganz klar den Krieg», sagte Regierungssprecher Eylon Levy am Freitag.

16.18: Israel wirft der Hamas im Gaza-Krieg vor, Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu stehlen. Es sei beschämend, dass die internationalen Hilfsorganisationen dies nicht verurteilten. Dies hiess es aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Freitag.

Auch Augenzeugen berichteten, Mitglieder der Hamas hätten Hilfslieferungen von Lastwagen gestohlen. Und in ihren Autos mitgenommen, teilweise mit Waffengewalt.

Israel leidet unter Hamas-Taktik

16.15: Die Taktik der Hamas, sich hinter Zivilisten zu verstecken, stellt aus Sicht der USA eine «unvorstellbare Belastung» für Israelis dar.

Sie hätten nicht die Möglichkeit, der Hamas auf einem Schlachtfeld zu begegnen. Einem Schlachtfeld, auf dem sich Zivilisten auf der einen und Terroristen auf der anderen Seite befänden. Dies sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Freitag in Tel Aviv.

Israel habe trotz dieser schwierigen Umstände das Recht, gegen die Hamas vorzugehen.

15.14: Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 aus Israel verschleppte Menschen im Gazastreifen festgehalten.

Weiterhin gebe die Hamas die Leichen von 20 am 7. Oktober Entführten nicht heraus, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Freitag mit.

Benjamin Netanjahu
Benjamin Netanjahu vertritt im Israel-Krieg eine harte Position gegenüber den Palästinensern. - dpa

Das Büro machte keine Angaben zur Identität der 20 Getöteten. Auch wurde nicht mitgeteilt, woher genau das Land wisse, welche Verschleppten tot sind. Die Armee hatte zuvor aber sowohl freigelassene Geiseln als auch festgenommene Terroristen zum Verbleib der Menschen befragt. Israels Militär verteilte zudem Flugblätter im Gazastreifen, um im Austausch für Geld und Sicherheitsgarantien Hinweise zu den Geiseln zu bekommen.

Unter den 112 Geiseln und 20 Toten im Gazastreifen seien zwei Kinder, 19 Frauen und zehn Menschen über 75 Jahre. 121 der Betroffenen hätten die israelische, 11 eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Israels Armee hatte am Freitagmorgen mitgeteilt, drei weitere Leichen von Geiseln geborgen und nach Israel zurückgebracht zu haben. Zuletzt hatte das Militär die Zahl der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln mit 135 angegeben. Ohne zu differenzieren, ob die Menschen tot oder lebendig sind.

Baerbock verteidigt deutsche Haltung im Israel-Krieg

14.22: Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock hat die Politik ihres Landes mit Blick auf den Gaza-Krieg verteidigt.

Verantwortung heisse aus ihrer Sicht nicht, einfach nur die eigene Haltung in die Welt hinauszuposaunen. Dies sagte die Politikerin beim Gemeindetag des Zentralrats der Juden am Freitag in Berlin.

«Ich muss bereit sein, mich einmal in die Situation des anderen hineinzuversetzen, auch wenn ich sie absolut nicht teile. Weil ich ansonsten nie verstehen werde, woher die Gedanken kommen.»

Annalena Baerbock
Annalena Baerbock an der Klimakonferenz. - dpa

Deswegen sei es ihr wichtig, dort hinzugehen, wo die heftigen Diskussionen geführt werden, nicht mit Israel, sondern über Israel. Beispielsweise am Rande der Klimakonferenz in Dubai.

«Ja, die Haltung, die ich dort gehört habe, die ist mehr als herausfordernd gewesen», sagte Baerbock. «Aber diese Debatten und dort zu sein, war wichtig.» Ansonsten hätte sie die arabischen Partner nicht fragen können, warum sie die Hamas nicht dazu aufrufen, die Waffen niederlegen.

Die Aussenministerin sprach auch über UN-Resolutionen. Es sei nicht leicht, jegliche Resolution abzulehnen, wo drinstehe, dass Kinder in Gaza auf brutale Art und Weise leiden.

USA verteidigen und mahnen Israel im Israel-Krieg

13.59: Die Taktik der Hamas, sich hinter Zivilisten zu verstecken, stellt aus Sicht der USA eine «unvorstellbare Belastung» für Israelis dar.

Sie hätten nicht die Möglichkeit, der Hamas auf einem Schlachtfeld zu begegnen, auf dem sich Zivilisten und Terroristen befänden. Das sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Freitag in Tel Aviv.

USA
Jake Sullivan spricht während eines Pressebriefings im Weissen Haus. - dpa

Israel habe trotz dieser schwierigen Umstände das Recht, gegen die Hamas vorzugehen. Die Islamistenorganisation nutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde und Krankenhäuser sowie Schulen für militärische Zwecke. Die Gruppe habe zudem gedroht, ihr brutales Massaker zu wiederholen, so Sullivan.

Israel müsse dennoch alles für den Schutz von Zivilisten und gegen den Verlust von Menschenleben tun, sagte Sullivan. Dies angesichts des grossen Leids der Bevölkerung im Gazastreifen und wachsender Kritik am Vorgehen der israelischen Armee dort.

Israel solle ausserdem dafür sorgen, dass ausreichend humanitäre Hilfe im Gazastreifen ankomme, so Sullivan. «Das sind Botschaften, die wir dem israelischen Volk ganz klar übermittelt haben.» Er betonte zugleich, dass die Verantwortung der Hamas für den Krieg ein wenig untergegangen sei.

Israel-Krieg: Forderung nach Gewalt-Ende im Westjordanland

13.51: Grossbritannien und andere Staaten haben die israelische Regierung aufgefordert, mehr gegen die Gewalt von Siedlern im Westjordanland zu unternehmen. «Die Zunahme der Gewalt von extremistischen Siedlern gegen Palästinenser ist inakzeptabel», teilte die britische Regierung am Freitag mit.

13.48: Die deutsche Regierung hält an einer Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern fest.

«Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass die Zweistaatenlösung der beste, der einzig gangbare Weg ist.» Dies sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin.

Netanjahu und führende andere israelische Politiker inklusive Präsident Herzog sind sich einig, dass eine Zweistaatenlösung zurzeit nicht zur Disposition steht.

Weiteres Hamas-Zentrum im Israel-Krieg zerstört

11.07: Israels Armee hat nach eigener Darstellung das Kommando- und Kontrollzentrum eines wichtigen Hamas-Bataillons im Gazastreifen eingenommen und zerstört. Soldaten töteten bei dem Einsatz in der Hamas-Hochburg Schedschaija auch Terroristen, wie das Militär am Freitag mitteilte.

Auch ein Tunnel-Komplex sei zerstört worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

09.30: In der Nähe eines Spitals im Gazastreifen haben sich zahlreiche Hamas-Mitglieder ergeben. Wie die israelische Armee meldet, hätten über 70 Kämpfer nahe dem Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahiya kapituliert.

Viele der Kämpfer haben demnach mit den Waffen über dem Kopf das Gebäude verlassen und diese dann den Israelis übergeben. Die IDF teilen dazu ein Video, das die Kapitulation zeigen soll. Man befrage die Terroristen jetzt, heisst es.

In den letzten Tagen gab es im Gazastreifen immer wieder ähnliche Szenen. Immer mehr Hamas-Mitglieder ergeben sich demnach den israelischen Soldaten.

Das betroffene Spital machte bereits früher im Israel-Krieg Schlagzeilen. Berichten zufolge wurde es nämlich trotz israelischer Aufforderung nicht evakuiert.

Armee birgt weitere Leiche von Geisel im Israel-Krieg

06.38: Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geisel geborgen. Der tote Körper sei nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit.

Demnach handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann. Er war beim Massaker der Hamas und anderer Gruppen in Israel von der Hamas entführt und nach Gaza verschleppt worden. Seine Familie sei informiert worden, hiess es. Zur Todesursache machte die Armee zunächst keine Angaben.

Armee tötet Hamas-Kämpfer im Israel-Krieg gezielt mit Sprengstoff

03.15: Israels Armee tötet nach Angaben eines Sprechers Hamas-Terroristen in den Tunneln unter dem Gazastreifen nun gezielt mit Sprengstoff. «Wir haben neue Kampfmethoden, die wir einsetzen werden, um Terroristen zu töten», erklärte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend.

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Schon vor dem Israel-Krieg übten Soldaten einen Bodeneinsatz im Gazastreifen. Die Tunnel waren stets ein Teil des Trainings. - keystone

Hamas-Terroristen und insbesondere ihre Anführer versteckten sich in ihren Tunneln im Untergrund. «Wir werden eindringen, Sprengstoff an Orten anbringen, von denen wir wissen, dass die Terroristen sie häufig aufsuchen. Und dann warten wir auf den richtigen Moment, um sie unterirdisch zu töten», sagte Hagari. «Die Terroristen werden im Untergrund nicht sicher sein.»

Israel-Krieg: USA setzen auf Abschwächung der Bodenoffensive

03.05: Die USA erwarten einen Übergang der Bodenoffensive mit «hoher Intensität» im Gazastreifen zu «gezielteren» militärischen Operationen.

Es habe nie die Erwartung gegeben, dass es auf unbestimmte Zeit einen grossen zerstörerischen Einsatz am Boden geben würde. Dies sagte ein ranghoher Vertreter der US-Regierung in Tel Aviv nach den Gesprächen. Ziel sei es, dass Israel sich in der Zukunft genauer auf bestimmte Ziele und militärische Infrastruktur konzentriere. Der US-Regierungsvertreter nannte allerdings keinen Zeitrahmen für den Übergang.

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