Im Israel-Krieg gehen die Kämpfe nach der Feuerpause intensiv weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Alle Neuigkeiten hier im Ticker.
Israel Krieg
Ein israelischer Soldat steht im Gazastreifen im Einsatz. Israel kommt wegen dem Vorgehen im Küstengebiet immer wie mehr unter Druck. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel ist im Krieg in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen
  • Laut palästinischen Angaben sind über 18'000 Menschen getötet worden.
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Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurde getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Nach einer einwöchigen Feuerpause, in der Gefangene ausgetauscht wurden, gehen die Kämpfe nun seit über einer Woche wieder weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen und hat die dort grösste Stadt Chan Junis eingekesselt.

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In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.

22.30: Joe Biden hat Israel aufgefordert, beim militärischen Vorgehen im Gazastreifen «vorsichtiger» zu sein. «Ich möchte, dass sie sich darauf konzentrieren, wie sie das Leben von Zivilisten retten können. Sie sollen nicht aufhören, die Hamas zu verfolgen, sondern vorsichtiger sein»,

Verteidigungsminister: Israel-Krieg noch «mehr als ein paar Monate»

19.20: Israels Verteidigungsminister hat die USA auf einen noch «mehr als ein paar Monate» dauernden Krieg eingeschworen. Die Terrororganisation Hamas habe eine «unter- und oberirdische Infrastruktur errichtet, die nicht einfach zu zerstören» sei. Dies sagte Joav Galant dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Donnerstag in Tel Aviv.

«Es wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen – es wird mehr als ein paar Monate dauern, aber wir werden gewinnen und wir werden die Hamas zerstören», sagte Galant. Zudem bedankte er sich für die «anhaltende Unterstützung» der USA, um das Ziel «der Zerschlagung der Hamas» zu erreichen sowie die von der Hamas entführten Geiseln zurückzuholen.

18.39: In Dänemark festgenommene Terrorverdächtige haben nach Angaben des israelischen Auslandsgeheimdienstes Verbindungen zur Hamas. Sie hätten im Auftrag der Terrororganisation gehandelt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag unter Berufung auf den Auslandsgeheimdienst Mossad mit.

18.02: Im Gazastreifen sind die Telekommunikationsdienste nach Angaben des Anbieters Paltel erneut ausgefallen. Alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der «anhaltenden Aggression» vollständig eingestellt worden, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen am Donnerstag auf Facebook.

Drei Tote nach Militäreinsatz in Dschenin

16.36: Bei einem seit Dienstag andauernden israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge drei weitere Menschen getötet worden. Bei zwei der Opfer handelt es sich um Jugendliche, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah am Donnerstag mitteilte.

Ein 17-Jähriger starb demnach durch einen Schuss in die Brust. Die beiden anderen Palästinenser seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Insgesamt wurden bei dem israelischen Armeeeinsatz seit Dienstag elf Menschen getötet, darunter mehrere Militante. Bei den anderen Getöteten war zunächst unklar, ob es sich ebenfalls um Mitglieder bewaffneter Gruppierungen handelte.

Israel Militäroperation
Ein Militärfahrzeug in Dschenin. Ayman Nobani/dpa - dpa

16.03: Vermittler im Gaza-Krieg sind nach Aussagen der islamistischen Hamas in «ernsthaften Gesprächen über eine Feuerpause». Ein hochrangiger Hamas-Funktionär sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, es werde keinen Austausch von Geiseln und Gefangenen geben, bevor eine Waffenruhe in Kraft trete.

Hamas-Chef Ismail Hanija hatte zuvor gesagt, er sei offen für Gespräche zu «allen Ideen oder Initiativen, die zur Beendigung der Aggressionen führen».

14.34: Israels Militär bietet Augenzeugen zufolge Bewohnern des Gazastreifens Geld für Informationen zu Hamas-Führern. Demnach verteilt die Armee Flugblätter.

Auf denen bietet sie unter anderem für Hinweise zum Chef der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, 400'000 Dollar bietet. Das sind rund 350'000 Franken.

14.58: Israels Armee hat nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen rund um das Krankenhaus Kamal Aduan im Norden des Gazastreifens festgenommen. Das Militär veröffentlichte am Donnerstag Aufnahmen, die bewaffnete palästinensische Männer zeigen, die mit erhobenen Händen das Krankenhaus verlassen.

13.43: Der britische Aussenminister David Cameron hat Einreisebeschränkungen gegen radikale israelische Siedler im Israel-Krieg in Aussicht gestellt.

Indem extremistische Siedler palästinensische Zivilisten angriffen und töteten, würden sie nicht nur die Sicherheit und Stabilität der Israelis untergraben. Sondern auch jene der Palästinenser untergraben. Dies teilte Cameron am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst X mit.

Israel bittet Ägypten um Vermittlung für Geisel-Deal

13.32: Israel hat einem Medienbericht zufolge Ägypten um Vermittlung eines neuen Geisel-Deals mit der Hamas und der Aushandlung einer Feuerpause gebeten. Teil eines solchen Abkommens solle auch eine Feuerpause im Gazastreifen und in Israel sein. Dies berichtete die arabischsprachige Zeitung Al Arabi Al Dschadid am Donnerstag.

13.31: An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gibt es weiterhin Beschuss. Das israelische Militär meldete am Donnerstagmorgen, es habe Abschüsse aus dem Nachbarland registriert. Kampfflugzeuge hätten Infrastrukturen und Militärgelände der Hisbollah im Libanon angegriffen.

11.58: Israels Armee hat eine vierstündige «taktische» Kampfpause in einem Viertel in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Diese Pause aus humanitären Gründen solle dazu dienen, der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Vorräte wie Nahrungsmittel und Wasser aufzufüllen. Dies teilte die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag auf X (ehemals Twitter) mit.

Gut 40 Prozent der israelischen Munition nicht präzisionsgelenkt

11.55: Laut Informationen von CNN sind etwa 40 bis 45 Prozent der von Israel im Gaza-Krieg abgeworfenen Luft-Boden-Munition nicht präzisionsgelenkt. Der US-Sender bezieht sich auf ungenannte Insider-Quellen.

Palästinenser suchen inmitten Trümmer
Palästinenser suchen inmitten der Trümmer ihres nach israelischem Bombardement zerstörten Hauses nach Überresten ihres Besitzes. Foto: Abed Rahim Khatib/dpa - sda - Keystone/dpa/Abed Rahim Khatib

Ungelenkte Munition sei in der Regel weniger präzise. Sie könne eine grössere Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen, hiess es in dem Bericht. Der Sprecher der israelischen Armee, Nir Dinar, sagte dem Sender auf Anfrage: «Wir gehen nicht auf die Art der verwendeten Munition ein.»

11.50: Israelische Frauenrechtlerinnen haben bei einem Besuch in Deutschland darauf hingewiesen, dass es bei dem terroristischen Überfall der Hamas am 7. Oktober auch extreme Fälle sexualisierter Gewalt gab.

Viele dieser Gräueltaten im Israel-Krieg seien erst später ans Licht gekommen: Grund: Mediziner waren in den ersten 48 Stunden insbesondere mit der Notversorgung von Verletzten beziehungsweise der Identifizierung Hunderter Leichen beschäftigt gewesen. Dies sagte Miki Roitman der Deutschen Presse-Agentur vor einem Treffen mit Parlamentarierinnen am Donnerstag in Berlin.

11.48: Die israelische Botschafterin im Vereinigten Königreich, Tzipi Hotovely, schliesst eine Zweistaatenlösung im Anschluss an den Krieg in Gaza aus. In einem Interview mit dem britischen Nachrichtensender Sky News sagte sie auf mehrfache Nachfrage: Eine Zweistaatenlösung komme «absolut nicht» infrage für die Zeit nach dem Gazakrieg.

USA halten Waffen im Israel-Krieg wegen radikaler Siedler zurück

11.08: Die USA zögern einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Lieferung von mehr als 27'000 Gewehren, die für Israels Polizei bestimmt sind.

Die Regierung von Joe Biden habe Bedenken, dass die Waffen auch in die Hände radikaler Siedler im Westjordanland gelangen könnten. Dies schrieb das «Wall Street Journal» am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte.

10.25: Alle Nachkriegspläne für den Gazastreifen, die nicht die Hamas einbeziehen, sind nach Auffassung des Chefs der islamistischen Gruppe eine «Illusion». Und: eine «Fata Morgana».

Das sagte deren Anführer Ismail Hanija in einer Ansprache, wie es auf dem Telegram-Channel der Hamas am Mittwochabend hiess.

Hanija bestätigte demnach weiterhin, er sei offen für Gespräche zu «allen Ideen oder Initiativen, die zur Beendigung der Aggressionen führen».

08.55: Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Nacht zum Donnerstag sind in Dschenin im Westjordanland zwei Menschen getötet worden. Die Angaben stammen von palästinensischer Seite.

Sie seien im Gaza-Krieg bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in der Stadt getroffen worden. Dies teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

Ein dritter Mensch erlag demnach wenig später seinen schweren Verletzungen. Unter den Toten war auch ein Minderjähriger. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall zunächst keine Informationen.

Israel-Krieg: Hamas nutzt laut Israel Zivilisten als menschliche Schutzschilde

04.00: Angesichts der wachsenden Kritik an den zahlreichen zivilen Opfern der Militäroffensive hat Israel der Hamas erneut vorgeworfen: Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

«Unsere Truppen haben grosse Waffendepots und Tunnel in mehreren Schulen gefunden. Sie haben sogar versteckt in einem Teddy-Bären ein Scharfschützengewehr entdeckt», sagte Militärsprecherin Keren Hajioff am Mittwoch. «In einer Moschee haben wir ein Gelände für das Trainieren mit Panzerbüchsen ausfindig gemacht.»

Israel-Krieg
Israelische Soldaten blicken auf mehrere zerstörte Gebäude im Israel-Krieg. - Keystone

Dennoch bemühten sich die israelischen Streitkräfte, bei ihrem Einsatz gegen die Hamas im Gazastreifen zivile Opfer zu vermeiden. So würde das Militär die Zivilbevölkerung vor Kampfeinsätzen dazu auffordern, die betroffenen Gebiete zu verlassen, sagte Hajioff.

«Dieses Vorgehen ist in der militärischen Kriegsführung sehr ungewöhnlich.» Zudem plane das israelische Militär seine Einsätze sehr genau und setze spezielle Munition ein, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

«Unser Krieg gilt der Hamas, nicht den Menschen in Gaza», sagte Militärsprecherin Hajioff. «Aber während die Hamas jeden unschuldigen Toten als Teil ihrer Strategie betrachtet, ist für uns jeder Zivilisten-Tod eine Tragödie.»

Gaza Gazastreifen Israel-Krieg
Das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist immens. - keystone

Wegen der katastrophalen Lage im Gazastreifen verlor Israel zuletzt international an Rückhalt für seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas. In der UN-Vollversammlung verlangten mehr als 150 Länder einen sofortigen humanitären Waffenstillstand. Diese Resolution zum Israel-Krieg wies Israel empört zurück.

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