Indonesiens Parlament macht Weg für den Umzug der Hauptstadt frei
Auf der Insel Borneo soll eine neue indonesische Hauptstadt gebaut werden. Ein entsprechendes Gesetz wurde am Dienstag von den Abgeordneten angenommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten für den Umzug in die Provinz Ostkalimantan beträgt 32 Milliardeb Dollar.
- Am Montag war bekannt geworden, dass die neue Hauptstadt Nusantara heissen soll.
Das indonesische Parlament hat den Weg für den Bau einer neuen Hauptstadt auf der Insel Borneo freigemacht. Ein entsprechendes Gesetz wurde am Dienstag von den Abgeordneten mit grosser Mehrheit angenommen. Präsident Joko Widodo hatte 2019 angekündigt, die langsam im Meer versinkende Mega-Metropole Jakarta auf der Insel Java als Hauptstadt aufgeben zu wollen. Die Kosten für den Umzug in die von Regenwald bedeckte Provinz Ostkalimantan: 32 Milliarden Dollar.
Am Montag war bekannt geworden, dass die neue Hauptstadt Nusantara heissen soll – ein alt-javanisches Wort, das so viel wie «äussere Inseln» bedeutet und im täglichen Sprachgebrauch als Synonym für das indonesische Archipel verwendet wird. Zunächst werden nun 6000 Hektar Wald gerodet, um wichtige Gebäude wie den neuen Präsidentenpalast zu bauen. Bereits 2024 sollen erste Behörden umziehen, kurz vor dem Ende der zweiten und letzten Amtszeit von Präsident Joko Widodo.
Hintergrund des Umzugs sind die zahlreichen Probleme, die auf Jakarta lasten. So geht die Stadt langsam unter. Küstenregionen der Metropole mit elf Millionen Einwohnern werden regelmässig überschwemmt, bis 2050 könnte laut Experten das gesamte Gebiet von Nord-Jakarta überflutet sein. Ursache für die Probleme ist vor allem das exzessive Abpumpen von Grundwasser. Hinzu kommen der tägliche Verkehrskollaps und eine hohe Luftverschmutzung.