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Hunderte protestieren im Irak gegen Wahlergebnis

Keystone-SDA
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Irak,

Im Irak protestierten hunderte Menschen gegen das Ergebnis der Parlamentswahlen. Der Grund dafür: Proiranische Gruppen machten deutliche Verluste.

Iran
Nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse der Parlamentswahlen im Irak, bei denen die Fatah-Koalition erhebliche Verluste erlitten hat, gingen Hunderte Unterstützer der pro-iranischen Gruppen erneut auf die Strasse. Foto: Nabil Al-Jurani/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Nabil Al-Jurani

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Menschen protestierten im Irak gegen das Ergebnis der Parlamentswahl.
  • Der Grund dafür waren deutliche Verluste proiranischer Gruppen.

Im Irak haben Hunderte Menschen gegen das Ergebnis der Parlamentswahl protestiert. Auslöser waren deutliche Verluste proiranischer Gruppen. Deren Unterstützer versammelten sich am Sonntag in der Hauptstadt Bagdad sowie in Basra im Süden und zündeten im Protest Autoreifen an, wie Augenzeugen berichteten. Andere blockierten eine Strasse zwischen Bagdad und Basra.

Grosser Wahlverlierer war die Fatah-Koalition. Sie ist mit schiitischen Milizen im Land verbunden, die wiederum vom Nachbarland Iran unterstützt werden. Die Fatah-Koalition büsste nach ersten Ergebnissen 32 ihrer Sitze ein und kommt damit nur noch auf 15 Mandate. Bei der Parlamentswahl 2018 wurde die sie noch zweitstärkste Kraft. Ein Bündnis aus neun schiitischen Gruppen lehnt die Ergebnisse ab. Aus ihrer Sicht ist es bei der Wahl vor einer Woche zu «grossen Unregelmässigkeiten» gekommen. Die Gruppen haben angekündigt, das Wahlergebnis anfechten zu wollen.

Offizielle Bekanntgabe könnte sich um Wochen verzögern

Stärkste Kraft wurde ersten Ergebnissen zufolge erneut die Strömung des schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr. Beobachter hatten damit gerechnet. Die «Sadristen» gewannen demnach 73 der insgesamt 329 Sitze. Wegen Beschwerden könnte sich die Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses noch um Wochen oder gar Monate verzögern.

Die Iraker hatten am Sonntag vor einer Woche unter einem Grossaufgebot an Sicherheitskräften über die Parlamentskandidaten abgestimmt. Auch aus Frust über die politische Elite des Landes beteiligten sich gerade einmal 43 Prozent der Wähler, wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte. Das ist die geringste Beteiligung seit dem Sturz des Langzeitherrschers Saddam Hussein im Jahr 2003. Der ölreiche Irak steckt in einer politischen und wirtschaftlichen Krise.

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