Gehörloser verpasst den Bus – Polizist kauft ihm Ticket
Als gehörloser Mann Bus fahren? Gar nicht so einfach. Ein Fall aus den USA zeigt jedoch, ein solches Unterfangen dank der Polizei vor Ort gut ausgehen kann.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Polizist in den USA hat einem gehörlosen Mann ein Zugticket geschenkt.
- Das Ticket hat der Polizist aus eigener Tasche bezahlt.
Mit einer Geste der Hilfsbereitschaft hat ein Polizist in den USA für Aufsehen gesorgt. Officer Steven Harris aus Pittsburgh zahlte aus eigener Tasche 113 US-Dollar, um einem gehörlosen Mann die Heimreise zu ermöglichen.
«Wir sollen gute Männer sein», begründete er sein Handeln laut dem «Good News Network».
Fehlalarm am Busbahnhof
Der Einsatz begann am Greyhound-Busbahnhof in Pittsburgh. Dort war die Polizei zu einem angeblich «unruhigen» Fahrgast gerufen worden. Harris und sein Kollege Officer Keso fuhren mit dem Fahrrad zum Einsatzort.
Vor Ort zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Der Mann war weder aggressiv noch auffällig, sondern schlicht gehörlos und der englischen Sprache nicht mächtig.
Wie Harris später erklärte, wollte der Reisende ursprünglich von New York nach Montreal fahren. Während einer Pause hatte er den Bus verlassen, um sich die Beine zu vertreten. Da er den Wiedereinstieg nicht hören konnte, fuhr der Bus ohne ihn weiter – mitsamt seinem Gepäck und seinem Bargeld.
Übersetzer vermittelte
Um die Situation zu klären, nutzten die Beamten eine telefonische Übersetzer-Hotline, die französischsprachige Unterstützung bot. So wurde klar, dass der Mann dringend eine Möglichkeit brauchte, seine Reise fortzusetzen.

Da keine passenden Busverbindungen mehr verfügbar waren, griff Harris kurzerhand zu seiner Bankkarte. Dann kaufte er dem Gestrandeten ein Zugticket nach New York. Von dort konnte er die Weiterfahrt nach Montreal antreten.
«Anders als die meisten Menschen»
«Gute Männer helfen anderen guten Männern. Das ist alles», sagte Harris. Sein Vorgesetzter, Polizeikommandant Tim Novosel, lobte das Engagement.
Harris denke «anders als die meisten Menschen» und arbeite deshalb besonders gern im Innenstadtbereich.
Harris selbst erklärte, sein Werteverständnis gehe auf seine Kindheit zurück. Aufgezogen wurde er von seiner Urgrossmutter, die ihm ein festes Bild von Anstand und Hilfsbereitschaft vermittelt habe. Als er in dieser Situation zum eigenen Portemonnaie griff, sei sie ihm in Gedanken sicher nahe gewesen.