Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen soll Libyen verlassen
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wird aus Libyen verwiesen, mit potenziell verheerenden Folgen für Migranten und Flüchtlinge.

Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MFS) soll Libyen verlassen. Das Aussenministerium des nordafrikanischen Landes forderte die Organisation in einem Schreiben auf, ihre Mitarbeiter bis spätestens 9. November abzuziehen. Ein offizieller Grund für die Ausweisung wurde nicht genannt, wie MFS mitteilte.
«Wir bedauern diese Entscheidung des Aussenministeriums zutiefst und sind besorgt über die Folgen für die Gesundheit der Menschen, denen wir helfen», erklärte Steve Purbrick, MFS-Landeskoordinator in Libyen.
Der Ablauf des Abzugs sei unklar. Die Registrierung der Organisation bei den zuständigen Behörden sei nach wie vor gültig. «Daher hoffen wir, eine positive Lösung für diese Situation finden zu können», so Purbrick.
Mögliche Konsequenzen der Ausweisung
Ärzte ohne Grenzen war laut Mitteilung bereits im März angewiesen worden, die Aktivitäten in Libyen einzustellen. Zuvor hätten die libyschen Sicherheitsbehörden Büros der Organisation geschlossen und Mitarbeitende verhört. Auch neun weitere humanitäre Organisationen im Westen des Landes waren demnach damals von Einschränkungen betroffen.
Die Hilfsorganisation warnte, dass die Ausweisung gravierende Folgen für die medizinische Versorgung von Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten haben könnte.
Die Sicherheitslage in Libyen ist nach Jahren des Bürgerkriegs weiterhin verheerend. Tausende Migranten versuchen dennoch jährlich, über das nordafrikanische Land und das Mittelmeer aus nach Europa zu gelangen.














