Israel-Gaza-Krieg

Gegenpol zu den USA: Wie China sich in den Gaza-Krieg einmischt

Kira Schilter
Kira Schilter

Ägypten,

China will Ägypten dabei unterstützen, eine nachhaltige Lösung in Palästina zu finden. Ägypten hofft, sich durch die Annäherung von den USA lösen zu können.

Li Qiang
Der chinesische Premierminister Li Qiang. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • China möchte sich in der Nahost-Region mehr Macht aneignen.
  • Die Weltmacht ist mit dem Iran und Ägypten im Gespräch über militärische Unterstützung.
  • Ägypten wird gleichzeitig von den USA unter Druck gesetzt.

Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang hat vergangene Woche seinen ägyptischen Amtskollegen Mostafa Madbouly besucht. Ein friedliches Treffen – beide Nationen haben ein Interesse daran, in verschiedenen Bereichen enger zusammenzuarbeiten.

Unter anderem sei China bereit, gemeinsam mit Ägypten eine nachhaltige Lösung für die Situation in Palästina zu finden. Die humanitäre Krise solle bekämpft und ein Eskalieren des Krieges verhindert werden.

Ägypten will sich von den USA entfernen

Das kommt gelegen: Ägypten ist auf der Suche nach neuen, mächtigen Unterstützern. Letzten Frühling haben südlich von Kairo erste gemeinsame Luftwaffenübungen zwischen Ägypten und China stattgefunden.

Durch eine Annäherung an China erhofft sich Ägypten, weniger abhängig von den USA zu sein, berichtet der «Spiegel».

Seit mehreren Jahren empfängt Ägypten amerikanische Waffenhilfe im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar. US-Präsident Donald Trump übt seit Anfang Jahr Druck auf das Land an der Grenze zu Gaza aus.

Trump hat vorgeschlagen, dass die palästinensische Bevölkerung nach Ägypten und Jordanien umsiedeln könne. Die beiden Staaten wehren sich: Sie können die zwei Millionen Menschen nicht aufnehmen.

Auch Iran will Militärzusammenarbeit mit China

Ausserdem wäre die «Abschiebung und Vertreibung des palästinensischen Volkes ein Unrecht». Das sagte Ägyptens Präsident Abdel-Fattah al-Sisi Ende Januar. Daraufhin drohte Donald Trump mit Geldkürzungen.

Auch der Iran ist mit China im Gespräch: Nach dem zwölftägigen Krieg zwischen Israel und dem Iran im Juni wolle Teheran offenbar die militärische Zusammenarbeit mit China ausbauen.

So heisst es in einer aktuellen Analyse des Instituts für Kriegsstudien (ISW). Eine umfassende militärische Zusammenarbeit gelte allerdings als unwahrscheinlich.

Macht dir der Nahost-Konflikt Sorgen?

China möchte seine Präsenz in der Region stärken. Unter anderem wegen der geplanten Seidenstrassen-Initiative: China plant, ein riesiges Handelsnetzwerk über knapp 150 Länder aufzubauen. Ägypten ist längst ein wichtiger Bestandteil des Projektes.

Kommentare

User #2841 (nicht angemeldet)

China wird wohl nun als erstes sich aus Tibet zurück ziehen.

User #2639 (nicht angemeldet)

USA immer viel schlimmer und nicht gut verstanden geopolitisch und schlecht debattiert und zu wenig erfahren Sprache ist nicht gut genug. Darum China schafft endlich die Augenhöhe und sehr gut verständlich ist.

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