Gaza: Angriff auf Journalisten sorgt für Empörung
Drei palästinensische Journalisten wurden von Mitgliedern der Hamas in Gaza angegriffen. Medienorganisationen zeigen sich alarmiert.

Die Lage für Medienschaffende im Gazastreifen spitzt sich erneut zu. Laut dem palästinensischen Journalistenverband wurden drei Reporter von Hamas-Angehörigen attackiert.
Angriff nahe Krankenhaus
Der Angriff ereignete sich am Krankenhaus Nasser in Khan Younis, wie die Organisation meldet. Die betroffenen Journalisten kamen von anerkannten Medienhäusern.
In der Mitteilung veröffentlichte der Verband auch ein Foto, dass einen der angegriffenen Reporter mit Verletzungen am Oberarm zeigen soll. Allerdings liessen sich die Angaben laut «SDA» zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Angreifer gehörten zur «Sahm»-Einheit
Der Verband erklärte, dass die betroffenen Medienschaffenden bei ihrer Arbeit angriffen wurden. Die Reporter arbeiten für Al Jazeera, Anadolu Agency und Shaat News Agency.

Die Angreifer gehörten nach Verbandsangaben zur sogenannten «Sahm»-Einheit der Hamas. Ihr Auftrag ist es eigentlich, für Sicherheit in Gaza zu sorgen, berichtet «The Times of Israel».
Eskalation der Gewalt gegen die Presse in Gaza
Der palästinensische Journalistenverband bezeichnete den Übergriff als «verwerflich» und fordert eine unabhängige Untersuchung. Die Organisation ruft dazu auf, Medienschaffende zu schützen und ihrer Arbeit nicht zu behindern.
Sie verweist auf die anhaltende Gefährdung der Presse durch verschiedene Konfliktparteien, wie «The Times of Israel» weiter berichtet. Auch internationale Beobachter wie das Komitee für den Schutz von Journalisten betont, dass derartige Angriffe keine Einzelfälle sind.
Hamas schüchtert Reporter ein
Ein weiteres Beispiel schildert ein Reporter, der anonym bleiben möchte, in «CPJ»: Hamas-Sicherheitskräfte hätten ihn gezielt eingeschüchtert und an der Berichterstattung gehindert.
Seit Beginn des Krieges dürfen keine ausländischen Journalisten mehr aus Gaza berichten. Nur lokale palästinensische Journalisten dürfen einen Einblick in den Krieg geben.
Laut dem Komitee CPJ ist der Gazastreifen zu einem der gefährlichsten Orte für die Berichterstattung geworden, schreibt die «Deutsche Welle». Laut CPJ wurden seit Beginn des Konflikts bis März diesen Jahres mehr als 170 Journalisten und Medienschaffende in Gaza getötet.