Frankreich holt Kinder und Frauen aus Lagern in Syrien zurück
40 französische Kinder und 15 Frauen wurden aus Lagern in Nordsyrien nach Frankreich zurückgebracht.

Das Wichtigste in Kürze
- Aus syrischen Lagern wurden 40 französische Kinder und 15 Frauen zurückgeholt.
- Die Kinder würden in Frankreich von Sozialdiensten betreut.
Frankreich hat 40 französische Kinder aus Lagern in Nordostsyrien aufgenommen. Auch 15 Frauen wurden zurück nach Frankreich gebracht, wie das französische Aussenministerium am Donnerstag mitteilte.
Die Kinder würden von Sozialdiensten betreut, der Anti-Terrorstaatsanwaltschaft zufolge sind sieben Kinder Waisen oder unbegleitet.
Zwölf der Frauen kamen demnach wegen eines Suchbefehls in Gewahrsam, gegen die anderen drei liegt ein Haftbefehl vor.

Bereits im Juli hatte Frankreich 35 Kinder und 16 Mütter aus syrischen Lagern nach Frankreich gebracht. Das Gebiet wird von den syrischen Kurden kontrolliert. In dortigen Lagern sitzen noch immer Zehntausende frühere IS-Anhänger sowie deren Familienangehörige, oft unter katastrophalen humanitären Bedingungen.
In Lagern leben mehr als 50`000 Menschen
Am bekanntesten ist das Lager Al-Hol, wo mehr als 50`000 Menschen leben. Etwa die Hälfte von ihnen ist nach UN-Angaben jünger als zwölf. Kritiker warnen, dass mit diesen Kindern die nächste Generation von Terroristen heranwachse.

«Wenn man sie an einem Platz wie Al-Hol lässt, dann verurteilt man sie im Grunde dazu, keine Zukunft zu haben.» Das sagte der UN-Nothilfekoordinator für Syrien, Imran Riza. Gewalt gehört in Al-Hol zum Alltag. Allein seit etwa Anfang vergangenen Jahres gab es dort Riza zufolge mehr als 100 Morde.
Die Angehörigen-Organisation «Collectif des Familles Unies», die Verwandte von zurückgeholten Kindern in Frankreich zusammenbringt, lobte die Aktion auf Twitter. Es müssten aber alle französischen Kinder nach Frankreich gebracht werden. Nicht eines dürfe in den Lagern bleiben.