Bruhin (SVP): Mehrwert-Initiative torpediert Kampf gegen Wohnungsnot

Gregor Bruhin
Gregor Bruhin

Region Zug,

Der Zuger SVP-Kantonsrat Gregor R. Bruhin erklärt im Gastbeitrag, warum er die «Mehrwert-Initiative» – aber auch den Gegenvorschlag – ablehnt.

Gregor Bruhin Kantonsrat
Gregor R. Bruhin ist Zuger SVP-Kantonsrat. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 18. Mai stimmt der Kanton Zug über die «Mehrwert-Initiative» und den Gegenvorschlag ab.
  • Gregor R. Bruhin (SVP) äussert sich im Gastbeitrag zur Initiative, welche er ablehnt.
  • Die Regelung würde zu einer systematischen Verzerrung im Wohnungsbau führen.

Die Befürworter der Mehrwertinitiative und des Gegenvorschlags behaupten gerne, man könne die Mehrwertabgabe ja einfach in Form von preisgünstigem Wohnraum leisten – eine sogenannte Sachleistung. Doch genau das ist rechtlich falsch und politisch brandgefährlich.

Coronavirus Impfung Zug
Am 18. Mai entscheidet das Zuger Stimmvolk über die Mehrwertinitiative. (Symbolbild) - keystone

Der Regierungsrat hat in einer Vorstossbeantwortung klipp und klar bestätigt: Die Erstellung preisgünstiger Wohnungen gilt rechtlich ausdrücklich nicht als Sachleistung. Das bedeutet: Wer günstigen Wohnraum baut, wird dafür nicht entlastet – im Gegenteil!

Initiative schafft Abgabenzwang ohne Entlastung

Die Abgabe ist trotzdem in voller Höhe zu zahlen. Das Gemeinwesen erkennt die Leistung nicht als Gegenwert an, weil es sich dabei nicht um eine öffentliche Aufgabe handelt, die den Kanton finanziell entlastet.

Das Resultat ist absurd: Wer bezahlbaren Wohnraum schaffen will, wird doppelt bestraft – zuerst mit Planungsauflagen, dann mit massiven Abgaben. So torpedieren wir aktiv genau jene, die etwas gegen die Wohnungsnot tun wollen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz will mehr seriellen Wohnungsbau. (Archivbild)
Kantonsrat Gregor R. Bruhin (SVP) spricht sich gegen die Mehrwertinitiative und den Gegenvorschlag aus. (Archivbild) - Jan Woitas/dpa

Noch schlimmer: Diese Regelung führt zu einer systematischen Verzerrung. Der preisgünstige Wohnbau reduziert bereits den errechneten Bodenmehrwert – eine faire Abgeltung wäre also, ihn bei der Abgabe nicht nochmals anzurechnen. Stattdessen ignorieren Initiative und Gegenvorschlag diese Realität und schaffen einen Abgabenzwang ohne Entlastung.

Das ist nicht nur unfair – das ist ein Angriff auf gesunden Menschenverstand, auf Investitionssicherheit und auf jeden vernünftigen Stadtentwicklungsprozess.

Unterstützt du die Zuger «Mehrwert-Initiative»?

Darum braucht es ein unmissverständliches Zeichen: 2x Nein zur gefährlichen Mehrwertinitiative und zum extremen Gegenvorschlag.

Zum Autor: Gregor Bruhin (*1993) ist Unternehmer und SVP-Kantonsrat des Kantons Zug. Als Milizoffizier im Range eines Majors präsidiert er die Offiziersgesellschaft des Kantons Zug und als begeisterter Reitsportler amtiert er als OK-Präsident der Zuger Springkonkurrenz.

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Kommentare

User #2589 (nicht angemeldet)

Airbnb und andere Tagesvermietungen verbieten und es gibt wieder viele mietbare Wohnungen....

User #2748 (nicht angemeldet)

Wer bei solchen Themen auf die SVP und FDP hört, hat eh verloren. Langsam sollte jedem klar sein, dass es denen nur ums Geld und den Vorteil der Reichen geht.

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