Ein 90-jähriger Kardinal, der in Hongkong inhaftiert ist, darf zur Beerdigung des früheren Papstes Benedikt XVI.
Kardinal Joseph Zen (M.) Ende November in Hongkong
Kardinal Joseph Zen (M.) Ende November in Hongkong - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kardinal Joseph Zen darf an die Beerdigung von Papst Benedikt XVI.
  • Der 90-Jährige wurde im vergangenen Mai festgenommen.

Joseph Zen bekommt für fünf Tage seinen Reisepass zurück, um nach Rom zu reisen. Ein Richter entschied bei einer Anhörung hinter verschlossenen Türen, dass der peking-kritische Kardinal Hongkong für fünf Tage verlassen darf. Er erhält seinen Reisepass vorläufig zurück, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Gerichtskreisen erfuhr.

Zen war sein Reisepass im Mai wegen eines inzwischen aufgelösten Fonds zur finanziellen Unterstützung von Demokratie-Aktivisten abgenommen worden.

Die Beerdigung des am Silvestertag verstorbenen Benedikt findet am Donnerstag im Vatikan statt. Benedikt hatte Zen 2006 in den Kardinalsstand erhoben.

Vor der Gerichtsanhörung am Dienstag hatte Zen einen Artikel veröffentlicht. Darin lobt er den ehemaligen Papst wegen seiner Beiträge zur chinesischen Kirche und als «grossen Verteidiger der Wahrheit».

Zen als einer von fünf festgenommen

Kardinal Zen war einer von fünf Demokratie-Aktivisten, die im Mai festgenommen worden waren. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie «sich mit ausländischen Staaten und Mächten verschworen haben». Die Gruppe hatte Bewohner Hongkongs finanziell unterstützt, die während der Demokratie-Proteste vor drei Jahren festgenommen worden waren.

2020 war in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong das sogenannte Sicherheitsgesetz erlassen worden. Infolgedessen wurden die pro-demokratischen Proteste in Hongkong unterbunden.

Kritiker werfen Peking vor, diese Freiheiten mit dem «Sicherheitsgesetz» zu unterdrücken. Viele Demokratie-Aktivisten sitzen mittlerweile im Gefängnis oder sind ins Ausland geflohen.

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