In Hongkong sind der Peking-kritische Kardinal Joseph Zen und fünf Demokratie-Aktivisten zu Geldstrafen verurteilt worden.
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Kardinal Joseph Zen gilt als Kritiker Pekings - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Hongkong wurde Kardinal Zen zu einer Geldstrafe von 4000 Hongkong-Dollar verurteilt.
  • Ihm wurde vorgeworfen, sich mit ausländischen Staaten und Mächten verschworen zu haben.

Der Kardinal in Hongkong und fünf weitere Demokratie-Aktivisten wurden zu einer Geldstrafe verurteilt. Laut einer Richterin hätten die Angeklagten einen Fonds zur finanziellen Unterstützung nicht ordnungsgemäss angemeldet.

Alle, auch Kardinal Zen, wurden zu einer Geldstrafe von 4000 Hongkong-Dollar (490) verurteilt. Ein weiterer Mitangeklagter muss 2500 Hongkong-Dollar zahlen. Zuvor hatten alle Angeklagten auf nicht schuldig plädiert.

Sie waren unter dem Vorwurf festgenommen worden, «sich mit ausländischen Staaten und Mächten verschworen zu haben». Die Gruppe hatte Bewohner Hongkongs finanziell unterstützt, die während der Demokratie-Proteste vor drei Jahren festgenommen worden waren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren in den Fonds gut 100.000 Einzelspenden im Gesamtwert von 270 Millionen Hongkong-Dollar eingezahlt worden.

Kardinal gehört zu den ranghöchsten Vertretern

Der 90-jährige Zen gehört zu den ranghöchsten Vertretern der katholischen Kirche in der Finanzmetropole Hongkong. Er gilt als Kritiker der Regierung in Peking. Neben ihm wurden unter anderem auch die Pop-Sängerin und Aktivistin Denise Ho sowie die langjährige Anwältin Margaret Ng nun verurteilt.

Der Verurteilten droht zudem noch eine Anklage wegen einer «Verschwörung mit ausländischen Staaten». Das kann eine lebenslange Haftstrafe zur Folge haben.

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Fünf der Verurteilten in Hongkong. Unter anderem auch Kardinal Zen. - AFP

2020 war in der ehemaligen britischen Kronkolonie das sogenannte Sicherheitsgesetz erlassen worden, um die pro-demokratischen Proteste zu unterbinden. Peking hatte 1997 bei der Rückgabe Hongkongs durch Grossbritannien zugestimmt. Die dort herrschenden demokratischen Freiheiten werden nach dem Grundsatz «Ein Land, zwei Systeme» noch 50 Jahre lang beachtet.

Kritiker werfen Peking vor, diese Freiheiten mit dem Sicherheitsgesetz zu unterdrücken. Viele Demokratie-Aktivisten sitzen mittlerweile im Gefängnis oder sind ins Ausland geflohen.

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