Im westafrikanischen Land Elfenbeinküste ist erstmals seit 1994 wieder eine Ebola-Infektion festgestellt worden.
Der Ebola-Fall trat in Abidjan auf
Der Ebola-Fall trat in Abidjan auf - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • WHO nennt Fall in Millionenmetropole Abidjan «extrem besorgniserregend».

Der Fall wurde aus der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan gemeldet, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag mitteilte. Das Auftreten der Infektion in der Vier-Millionen-Einwohner-Metropole sei «extrem besorgniserregend», erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Allerdings verfüge der Kontinent über Kenntnisse und Mittel gegen Ebola und die Elfenbeinküste könne davon profitieren.

Die positive Probe stammte von einer 18-Jährigen, die aus dem Nachbarland Guinea einreiste, wie der ivorische Gesundheitsminister Pierre Demba dem staatlichen Fernsehsender RTI sagte. Sie sei auf dem Landweg aus Labé in Guinea in die Elfenbeinküste gekommen und am 11. August eingetroffen.

Es handele sich um «einen isolierten und eingeschleppten Fall», sagte der Minister. Die Patientin sei in einem Zentrum für hochansteckende Krankheiten in Treichville im Bezirk Abidjan isoliert worden, ihre Kontakte würden zurückverfolgt.

Erst am 19. Juni hatten Guinea und die WHO die zweite Ebola-Epidemie des Landes offiziell für beendet erklärt. Der Ursprung der Infektion soll nun genauer untersucht werden. Laut WHO gibt es bislang keinen Hinweis, dass der Fall in der Elfenbeinküste mit dem jüngsten epidemischen Ebola-Ausbruch in Guinea zusammenhängt.

Mittlerweile besteht die Möglichkeit einer Impfung gegen Ebola. Gesundheitsminister Demba erklärte, sein Land verfüge über den Impfstoff. Es werde nun gezielt geimpft, vorrangig das Gesundheitspersonal sowie die Sicherheitskräfte an den Grenzen der Elfenbeinküste.

Am Nachmittag hiess es von Seiten der Gesundheitsbehörden, die Impfungen hätten begonnen. Die WHO erklärte ihrerseits, sie habe den Behörden in der Elfenbeinküste 5000 Dosen des Ebola-Vakzins übergeben.

Die Elfenbeinküste grenzt an Guinea und Liberia, die 2014 und 2016 unter schweren Ebola-Epidemien zu leiden hatten. Dennoch war in der Elfenbeinküste seit 1994 kein Infektionsfall mehr festgestellt worden. Damals hatte sich ein Wissenschaftler bei Schimpansen angesteckt.

Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schliesslich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Bei den bisherigen Ebola-Epidemien betrug die Todesrate laut WHO zwischen 25 und 90 Prozent.

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