In der schwer von der Coronavirus-Epidemie betroffenen chinesischen Millionenstadt Wuhan dürfen zahlreiche Unternehmen in wichtigen Branchen wieder ihren Betrieb aufnehmen.
Desinfektion einer Strasse in Wuhan
Desinfektion einer Strasse in Wuhan - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grünes Licht auch für Firmen mit Bedeutung für «globale Industrieketten».

Dies gelte unter anderem für Unternehmen, die «globale Industrieketten» beliefern, teilte die Regierung der Provinz Hubei am Mittwoch mit, in der Wuhan liegt. Ihnen müsse aber eine behördliche Genehmigung vorliegen.

Auch Betriebe, die Güter des täglichen Bedarfs herstellen, dürfen demnach ihre Produktion wiederaufnehmen. Die Neuregelung gilt für Unternehmen, die Medikamente oder medizinische Ausrüstung herstellen, Supermärkte, Gas- und Stromversorger sowie Produzenten von landwirtschaftlichen Produkten wie Pestiziden und Düngemitteln. Andere Firmen müssen bis zum 20. März geschlossen bleiben.

Der japanische Autobauer Honda teilte am Mittwoch mit, ein Teil seiner Beschäftigten im Werk Wuhan habe die Arbeit wieder aufgenommen. Die Produktion einer «kleinen Anzahl» von Fahrzeugen sei wieder angelaufen.

In Wuhan haben viele Unternehmen aus dem Ausland ein Werk, vor allem Autobauer. Die französische PSA-Gruppe betreibt dort drei Werke, Renault eine Fabrik und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zusammen mit dem chinesischen Partner Dongfeng.

Ähnliche Regeln wie in Wuhan gelten auch in den Gebieten in Hubei, die ausserhalb der Provinzhauptstadt als Hochrisiko-Gebiete eingestuft sind: Auch dort dürfen Unternehmen, deren Produkte lebensnotwendig oder für den Kampf gegen die Epidemie nützlich sind, ihren Betrieb wieder aufnehmen. In Gebieten mit «moderatem oder schwachem» Corona-Risiko in der Provinz ist auch Firmen aus anderen Sektoren die Arbeit wieder erlaubt.

Staatschef Xi Jinping hatte die Epidemie in ihrem bisherigen Epizentrum Hubei am Dienstag für «im Wesentlichen eingedämmt» erklärt. Die Behörden lockerten die Restriktionen, die seit der Verhängung der Quarantäne über Hubei vor anderthalb Monaten gelten.

In der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole Wuhan war das neuartige Coronavirus im Dezember erstmals bei Menschen aufgetreten. Seitdem wurden in Festlandchina knapp 81.000 Infektionen sowie mehr als 3100 Todesfälle registriert, die meisten in Hubei. Landesweit sind die neuen Fallzahlen seit geraumer Zeit aber niedrig: Die nationale Gesundheitskommission gab am Mittwoch 22 neue Todesfälle und 24 neue Infektionsfälle bekannt.

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