Als Reaktion auf ein deutliches Anziehen der Corona-Infektionszahlen verschärft Südafrika erneut seine Restriktionen.
Coronavirus - Südafrika
Eine Frau wird in Südafrika auf das Coronavirus getestet. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Südafrika verstärkt nach einem aktuellen Anstieg der Zahlen die Restriktionen.
  • Es gibt Beschränkungen bei Versammlungen, Alkoholausschank und Ausgangsbeschränkungen.
  • In Südafrika infizierten sich bisher 1,75 Millionen Menschen mit dem Coronavirus.

Als Reaktion auf ein deutliches Anziehen der Corona-Infektionszahlen verschärft Südafrika erneut seine Restriktionen. Präsident Cyril Ramaphosa kündigte am Dienstagabend in einer TV-Rede an die Nation eine Heraufstufung auf die Alarmstufe drei an. Sie sieht Beschränkungen bei Versammlungen, beim Alkoholverkauf sowie nächtliche Ausgangsbeschränkungen vor.

Besonders ansteckende Variante

«Wir müssen schnell und entschlossen handeln», warnte Ramaphosa. Am schwersten betroffen sei die Region um das Wirtschaftszentrum des Landes in Johannesburg und Pretoria. Dort werden rund zwei Drittel aller landesweiten täglichen Neuinfektionen registriert. Dort befindet sich laut Ramaphosa die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze.

Auf der Südhalbkugel hat der Winter begonnen. Das zahlenmässig am schwersten betroffene Land Afrikas hat inmitten einer dritten Infektionswelle bisher 1,75 Millionen Fälle dokumentiert.

Coronavirus - Südafrika
ARCHIV - 17.02.2021, Südafrika, Kapellendorf: Cyril Ramaphosa (l), Präsident von Südafrika, wird mit dem Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Johnson & Johnson geimpft. Ramaphosa war einer der ersten, die zum Start der südafrikanischen Impfaktion geimpft wurden. Safari, Strände, Sonnenschein: Südafrika stand im internationalen Tourismus lange für Genuss und Abenteuer. Das ist seit Corona vorbei. (zu dpa: «Südafrikas drastischer Image-Wandel vom Mandela-Land zum Mutanten-Land») Foto: Gianluigi Guercia/AFP Pool/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

In dem Kap-Staat kursiert eine neue Variante des Sars-CoV-2-Virus, die als besonders ansteckend gilt. Deswegen haben viele Länder Restriktionen für Reisende aus Südafrika verhängt. Bisher sind knapp zwei Millionen Menschen in dem Kap-Staat geimpft. Aktuell würden rund 150'000 Menschen über 60 Jahren pro Tag geimpft - eine Zahl, die bald auf 200'000 steigen sollen.

Die bisherigen Restriktionen hatten eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft in Südafrika. Millionen Südafrikaner in der informellen Wirtschaft oder ohne Arbeit kämpfen demnach um ihr Überleben. Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich in wenigen Wochen dramatisch verschärft.

Coronavirus: Dunkelziffer in Afrika hoch

Bereits vor der Corona-Epidemie steckte Afrikas zweitgrösste Volkswirtschaft in einer schwierigen Lage. Das Land mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und brutalen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen.

Das Coronavirus hat sich auf dem afrikanischen Kontinent zunächst relativ langsam verbreitet. Die Gesamtzahl ist weiter gering im Vergleich zu anderen Regionen. Die Dunkelziffer gilt jedoch als hoch.

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