Israels grösster Corona-Skeptiker ist an Covid gestorben. Sein Bruder fordert dessen Follower nun zum Impfen auf.
Coronavirus Skeptiker Israel
Hai Shoulian war einer der grössten Corona-Skeptiker in Israel – nun ist er am Virus gestorben. - Facebook
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer der bekanntesten Corona-Skeptiker Israels ist an Covid gestorben.
  • Als die ersten Symptome auftauchten, behauptete er, vergiftet worden zu sein.
  • Noch zwei Tage vor seinem Tod, forderte er seine Follower auf, «weiterzukämpfen».

Hai Shoulian gehörte zu den grössten Covid-Skeptikern Israels. Einen Grossteil der Pandemie verbrachte er damit, gegen die Massnahmen in dem Land anzukämpfen. Besonders die Maskenpflicht und Israels «Grüner Impfpass» waren ihm ein Dorn im Auge.

Am Montagmorgen ist Hai Shoulian nun im Alter von 57 Jahren im Wolfson Medical Center in Tel Aviv nach zehn Tagen Behandlung verstorben. Er hatte den Kampf gegen Covid verloren. Verrückt: Noch vom Spital aus, verschickte er zwei Tage vor seinem Tod eine letzte Nachricht an seine Follower und forderte diese auf, «weiterzukämpfen».

Coronavirus Skeptiker Israel
Hai Shoulian kämpfte seit Pandemiebeginn gegen jegliche Corona-Massnahmen in Israel. - Facebook

Sein Bruder Avi sprach mit «The Daily Beast» über die Verbissenheit von Hai und meinte, dass seine Familie das Gefühl hatte, «auseinandergerissen zu werden», als er am Dienstag zur Beerdigung ging. «Unser Vater hat immer gesagt, dass jeder Tisch vier Beine hat und wir waren vier. Das war unser Familienmotto», sagte er unter Tränen. «Seit gestern sind wir nur noch drei.»

Avi sagte, in der Sterbeurkunde seines Bruders sei das Coronavirus als Todesursache aufgeführt. Er habe beschlossen, mit den Medien zu sprechen, um die Anhänger seines Bruders zu ermutigen, sich impfen zu lassen und «ihr Leben zu retten». Der Bruder des Skeptikers fügte hinzu: «Ich wünschte, ich hätte ihn davon überzeugen können, sein eigenes Leben zu retten.»

Zwei Tage vor seinem Tod meldete er sich auf Facebook

In seinem letzten Facebook-Beitrag beschwerte sich Hai Shoulian zwei Tage vor seinem Tod über die «schrecklichen» Symptome, blieb aber kritisch gegenüber der Impfung. In dem Video, das zeigt, wie ihm Sauerstoff zugeführt wird, schrieb er: «Ich bin in einem sehr schlechten Zustand, es ist ernst.»

Ohne den Sauerstoff könne er keine drei Meter gehen, er könne mit niemandem sprechen und habe ungefähr eine Stunde gebraucht, um herauszufinden, wer er sei. «Ich habe mich gefragt, wo ich bin und was ich hier mache... Sauerstoffmangel ist eine schreckliche Sache.»

Coronavirus Skeptiker Israel
Der israelische Corona-Skeptiker Hai Shoulian meldete sich zwei Tage vor seinem Tod mit diesem Bild aus dem Spital. - Facebook

Trotz seines Zustands machte er einen letzten Widerstand gegen Israels «Grünen Pass» laut und sagte: «Das hat nichts mit dem Coronavirus zu tun. Mit Impfungen hat das auch nichts zu tun. Das hat mit Zwang zu tun... kämpft weiter.» Er gab zudem an, dass er glaube in zwei oder drei Wochen wieder fit zu sein – zwei Tage nach diesem letzten FB-Eintrag starb der Skeptiker.

Skeptiker glaubte von der Polizei vergiftet worden zu sein

Als Hai Shoulian vergangene Woche zum ersten Mal krank wurde, behauptete er, die Polizei habe ihn vergiftet. Zuvor wurde er bei einem Protest gegen den «Grünen Pass» verhaftet. «Ich sage ihnen, dies ist ein Versuch, mich auszulöschen, und wenn mir etwas passiert, wissen sie, dass genau das passiert ist», sagte er.

Nach Angaben seines jüngeren Bruders ging Hai Shoulian zu Beginn der Pandemie Konkurs. Er macht diese Entwicklung für die Entscheidung seines Bruders verantwortlich, ein prominenter Anti-Impfstoff-Aktivist geworden zu sein.

Hai Shouian Coronavirus Israel
Hai Shoulian behauptete zu Beginn seiner Symptome, er sei von der Polizei vergiftet worden. - Facebook

«Auch wenn sein Geschäft in guter Verfassung gewesen wäre, hätte er sich wahrscheinlich nicht impfen lassen», sagte Avi, «aber er wäre nicht auf die Strasse gegangen und hätte protestiert. Er wäre mit seiner Arbeit beschäftigt gewesen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FacebookProtestGrüneVaterAugeTodCoronavirus