Wegen einer neuen Variante des Coronavirus führt Israel wieder erste Massnahmen ein. «Pirola» sorgt für einen Anstieg der täglichen Infektionen in dem Land.
Coronavirus
Wegen einer neuen Variante des Coronavirus müssen in Israel wieder alle Neuaufnahmen auf den internistischen Stationen der Krankenhäuser einem PCR-Test unterzogen werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel führt erste Massnahmen gegen die neue Coronavirus-Variante «Pirola» ein.
  • «Pirola» hat 30 Mutationen am Spike-Protein und könnte den Immunschutz umgehen.
  • Experten erwarten keine schweren Verläufe, aber steigende Infektionszahlen.
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Eine neue Variante des Coronavirus sorgt in einem Land für die erste Corona-Massnahme. Die Rede ist von der Variante Pirola – das Land ist Israel.

Die Massnahme: Alle Neuaufnahmen auf den internistischen Stationen der Krankenhäuser müssen einem PCR-Test unterzogen werden. Das berichtet unter anderem der Nachrichten-Kanal «Channel 13».

Fürchten Sie sich vor der neuen Corona-Variante Pirola?

Der Grund: Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums sind vergangene Woche durchschnittlich 136 neue Pirola-Fälle des Coronavirus pro Tag gemeldet worden. Sorge bereite demnach eine steigende Zahl von schweren Verläufen.

Wichtig: Dass die Variante tatsächlich zu schwereren Erkrankungen oder mehr Todesfällen führe, sei allerdings noch nicht bewiesen.

Was ist Pirola?

Pirola hat die wissenschaftliche Bezeichnung BA.2.86 und versetzt Wissenschaftler weltweit wesentlich mehr in Sorge als Eris. Dabei wurde diese Mutation gerade erst zur Virusvariante von Interesse hochgestuft.

Der britische Wissenschaftler Francois Balloux nennt jedoch Pirola den «auffälligsten Sars-CoV-2-Stamm, den die Welt seit der Entstehung von Omikron gesehen hat». Im medizinischen Fachblatt «BMJ» wird in Bezug darauf von «mindestens so vielen Mutationen wie bei Omikron» geschrieben.

Coronavirus - Israel
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel in der letzten Woche wieder stark gestiegen. - dpa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Pirola wegen der Omikron-Abstammung vorsorglich auch als zu beobachtende Variante eingestuft.

Keine schweren Verläufe erwartet

Erstmals tauchte die neue Variante des Coronavirus laut Berichten am 24. Juli in Dänemark auf. Fälle wurden schon in den USA, Südafrika, Israel, Kanada, Grossbritannien und auch der Schweiz gemeldet.

Das Besondere: Pirola weist laut Balloux 30 Mutationen am Spike-Protein auf, mit denen das Virus in die menschlichen Zellen gelangt. Demnach könnte sie so einen aufgebauten Immunschutz durch Impfung oder Infektion umgehen.

Wie bei Eris erwarten die Experten aber auch bei Pirola keine schweren Verläufe. Selbst wenn BA.2.86 eine grosse neue Welle von Fällen auslösen sollte, rechnet etwa Balloux nicht mit «vergleichbar schweren Erkrankungen und Todesfällen wie zu Beginn der Pandemie mit Alpha, Delta oder Omikron».

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