China schiesst Raketen ins Südchinesische Meer
China hat zwei Mittelstreckenraketen in das umstrittene Südchinesische Meer geschossen. Das sei eine Antwort auf «schwere Provokationen» der USA.

Neue Eskalation: Erst beklagt China eine «Provokation» der USA mit einem Spionageflugzeug. Dann schiesst China zwei Mittelstreckenraketen ins Südchinesische Meer. Die USA gehen mit Strafmassnahmen gegen die strittigen Gebietsansprüche Chinas in dem Meeresgebiet vor.
Die ungewöhnliche Demonstration militärischer Stärke folgte auf einen Zwischenfall mit einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug. Chinas Militär wertete dies als «schwere Provokation».
In dem Territorialstreit erliess die US-Regierung jetzt Visa- und Exportbeschränkungen. Diese gilt chinesischen Firmen und Manager, die dort an Projekten beteiligt sind.
Raketenabschüsse war eine «Warnung an die USA»
Der Zwischenfall mit dem US-Spionageflugzeug, die Raketenabschüsse und die US-Strafmassnahmen sind eine neue Eskalation. Die Beziehung der strategischen Rivalen ist ohnehin angespannt. Die Raketen seien am Mittwoch von den Provinzen Qinghai und Zhejiang abgefeuert worden.
Gelandet seine sie in einem Seegebiet, das von Montag bis Samstag für Manöver gesperrt worden sei. Das berichtete eine Quelle, die dem chinesischen Militär nahesteht, der Hongkonger Zeitung «South China Morning Post». Es war von einer «Warnung an die USA» die Rede.

Es habe sich um eine nuklear bestückbare Mittelstreckenrakete vom Typ DF-26B mit einer Reichweite von 4000 Kilometer gehandelt. Die andere ist eine fortschrittliche Anti-Schiffs-Rakete vom Typ DF-21D mit einer Reichweite von 1800 Kilometern. Beide Raketen landeten nach diesen Angaben in einem Gebiet südöstlich der chinesischen Insel Hainan sowie der Paracel-Inseln.
China erhebt Territorialansprüche über weite Teile des Südchinesischen Meeres, in dem viele Rohstoffe zu finden sind. Der Internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies die Gebietsansprüche 2016 zurück, doch ignoriert China das Urteil. Die US-Regierung lehnt die chinesischen Ansprüche seit Mitte Juli auch formell ab. Das Seegebiet liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen.
Amerikanisches Aufklärungsflugzeug provozierte China
Der Raketenabschüsse geschahen aus einer Provokation heraus: Ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug sei in eine Flugverbotszone für Schiessübungen der chinesischen Streitkräfte eingedrungen. Das U2-Flugzeug der USA habe die regulären Manöver «schwer gestört», beklagte ein Aussenamtssprecher in Peking. «Dies ist eine schwere Provokation.»

«Es kann leicht zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen führen. Und sogar Unfälle zu Lande oder zur See auslösen», sagte der Sprecher. Die USA sollten sofort «solche provokativen Aktionen stoppen».
Das Wichtigste in Kürze
- China feuert Raketen in ein umstrittenes Gebiet im Südchinesische Meer.
- Das geschah aus einer «schweren Provokation» der USA heraus.
- Seit längerem sind sich die USA und China uneinig über die Besitzansprüche im Gebiet.