Berühmter Gaza-Influencer nach Machtkampf getötet
Nach der Waffenruhe tobt ein Machtkampf in Gaza zwischen der Hamas und ihren verfeindeten Gegnern. Dabei kam auch ein Hamas-naher Influencer ums Leben.

Das Wichtigste in Kürze
- Gaza-Influencer Saleh al-Jafarawi wurde getötet.
- Eine mögliche Verwicklung der Hamas oder Gegnern wird vermutet.
- Die Eskalation erfolgte nach dem Waffenstillstand mit Israel.
Am Sonntag ist der bekannte Gaza-Influencer Saleh al-Jafarawi in Gaza-Stadt getötet worden. Er selbst bezeichnete sich als Journalist, bei Kritikern galt er als Propagandist der palästinensischen Terror-Miliz Hamas.
Seine Ermordung erfolgte nur einen Tag nach dem Waffenstillstand mit Israel, wie «Al Jazeera» berichtet.
Laut dem in den USA lebenden palästinensischen Analysten Ahmed Fouad Alkhatib könnte er mit einer Hamas-Einheit unterwegs gewesen sein. Er soll dabei die Kämpfe gefilmt haben, die nach dem Waffenstillstand zwischen der Terrororganisation und der Doghmush-Familienmiliz ausbrachen.
Alkhatib vermutet, dass al-Jafarawi möglicherweise von der Hamas selbst oder von Anti-Hamas-Kämpfern getötet wurde.
Gaza-Clan bringt Hamas-Kämpfer um
Die Doghmush-Familie ist ein mächtiger Clan in Gaza und hat sich bisher erfolgreich gegen die Hamas behauptet. Die jüngste Eskalation begann bereits am Freitag, kurz nach dem Waffenstillstand. Es wird berichtet, dass Mitglieder des Clans Hamas-Kämpfer in einen Hinterhalt gelockt haben könnten.
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Al-Jafarawi war bekannt für seine provokativen Videos und Posts auf sozialen Medien. Er feierte das Massaker vom 7. Oktober 2023 als den «schönsten Tag seines Lebens».
Später veröffentlichte er Aufnahmen von sich selbst, wie er über israelische Luftangriffe weinte oder sich als Kriegsverletzter inszenierte.
Israelis spotteten über Gaza-Influencer
Diese Aktionen machten ihn zur Zielscheibe von Spott in Israel und brachten ihm seinen Spitznamen «Mr. Fafo» ein. Das ist eine englische Abkürzung für «f*ck around and find out».
Frei übersetzt bedeutet das: «Benimm dich wie ein Idiot und trage die Konsequenzen.»
Israelische Sicherheitskreise bestätigten am Montag, dass es in Gaza zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Hamas und lokalen Milizen gekommen sei.
Die Hamas mobilisierte rund 7000 seiner Kämpfer wieder. Über SMS wurden sie aufgefordert, sich bei den Vertretern der Organisation zu melden. Denn man wolle «Gaza von Verbrechern und Kollaborateuren säubern».
Beobachter erwarten ein Blutvergiessen in Gaza und befürchten sogar einen Bürgerkrieg.