Die ersten Ansteckungen mit Aids wurden 1981 registriert. Seitdem wird versucht, das Virus einzudämmen. Die Corona-Krise wirkt sich jedoch negativ darauf aus.
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Viele rote Schleifen, das weltweit anerkannte Symbol für die Solidarität mit HIV-Infizierten, liegen am Welt-Aids-Tag auf einem Tisch. Am 01.12.2021 ist der Welt-Aids-Tag. (zu dpa «Zahl der HIV-Infektion 2020 gesunken - Nun wieder steigende Tendenz») Foto: Lukas Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise hat schwerwiegende Auswirkungen auf den Kampf gegen HIV.
  • Das HI-Virus wird wegen der Pandemie zu langsam eingedämmt.
  • Seit 1981 sind rund 36 Millionen Menschen an Aids verstorben.

Die Corona-Krise hat dramatische Auswirkungen auf die Eindämmung des HI-Virus. Dies betonten das UN-Programm UNAIDS, der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Ausserdem die Deutsche Aidshilfe sowie 100% Life bei einer Pressekonferenz.

Aufgrund von Corona seien personelle und finanzielle Ressourcen für HIV umgelenkt. Ausserdem seien Präventionsprogramme kompromittiert und Lieferketten unterbrochen worden.

Bekämpfung von Aids schon vor Corona zu langsam

Die Bekämpfung von HIV sei zwar schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie weltweit zu langsam fortgeschritten. Aufgrund von Corona habe die HIV-Eindämmung einen weiteren Rückschlag erlitten. Dies sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Aidshilfe Silke Klumb vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

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Ein positiver HIV-Test. - Getty

Mit HIV infizierte Menschen haben ein doppelt so hohen Risiko als die Allgemeinbevölkerung, an einer Corona-Erkrankung zu sterben. Die meisten Menschen mit HIV hätten jedoch noch immer keinen Zugang zu Corona-Impfstoffen.

Grossteil aller Menschen mit Aids leben in Afrika

Zwei Drittel aller Menschen mit HIV leben in Afrika südlich der Sahara. Dort hatten bis Mitte des Jahres erst drei Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. «Pandemien verstärken die Ungleichheit», sagte der Exekutivdirektor des Globalen Fonds, Peter Sands. «Wir befinden uns in einer Zeit beispielloser Herausforderungen.»

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Der Kampf gegen Aids geht weiter. - Keystone

Demnach habe es im vergangenen Jahr weltweit einen mehr als zehnprozentigen Rückgang von HIV-Tests und HIV-Präventionsmassnahmen gegeben. Als Folge hätten viele mit HIV-infizierte Menschen ihre Behandlung spät begonnen.

Seit 1981 haben sich 80 Millionen Menschen infiziert

Die Corona-Pandemie habe zudem «katastrophale Auswirkungen» auf die weltweite Bekämpfung von Tuberkulose (TB) gehabt. Die Zahl der HIV-positiven TB-Patienten, die sowohl eine antiretrovirale als auch eine TB-Behandlung erhielten, sei 2020 um 16 Prozent zurückgegangen.

Weltweit haben sich rund 80 Millionen Menschen seit der Meldung der ersten Aids-Fälle 1981 mit dem HI-Virus infiziert. Rund 36,3 Millionen infizierte Menschen sind gestorben. 

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