Südafrika: Mindestens 25 junge Männer bei Ritus verstorben
Bei Beschneidungszeremonien in Südafrika sind mindestens 25 junge Männer verstorben. Zahlreiche weitere Verletzte weisen Genitalverstümmelungen auf.

In Südafrika ist die Beschneidung ein tief verwurzeltes Initiationsritual, das vor allem bei den Volksgruppen Xhosa und Ndebele praktiziert wird. Dabei werden pubertierende Jungen beschnitten und in sozialen, kulturellen Pflichten für das Erwachsensein unterwiesen.
Die Initiationszeit findet regelmässig zu einer festgelegten Jahreszeit statt. Sie umfasst eine längere Abgeschiedenheit in der Wildnis, in der auch Disziplin und Mut gelehrt werden.
Mindestens 25 junge Männer verlieren ihr Leben bei Beschneidungen in Südafrika
Allein im Jahr 2025 seien bei diesen traditionellen Zeremonien laut dem «Stern» mindestens 25 junge Männer gestorben. Die meisten Todesfälle hätten sich in illegalen Einrichtungen ereignet, in denen es häufig an medizinischer Betreuung mangele.

Neben den Todesopfern seien zahlreiche weitere Jugendliche wegen schwerer Verletzungen, tiefgreifenden Infektionen und durch Dehydrierung im Krankenhaus behandelt worden. Einige hätten starke Genitalschäden erhalten.
Die englische Zeitung «The Mirror» geht sogar von knapp 40 Toten aus.
Ritual macht Kritiker fassungslos
Die gefährliche Praxis sorgt immer wieder für öffentliche Bestürzung. Kritiker warnen vor unkontrollierten und illegalen Initiationsriten.
Die südafrikanische Regierung und traditionelle Führer rufen dazu auf, nur an behördlich registrierten Initiationsschulen teilzunehmen, die seit 2010 reguliert werden. Allerdings gebe es bisher wenig Erfolg bei der Förderung sicherer, medizinisch begleiteter Beschneidungen ausserhalb der traditionellen Rituale.
In jüngster Zeit seien mindestens 67 Jungen aus solchen nicht zugelassenen Einrichtungen gerettet worden, so der «Spiegel». Die Behörden betonen die Wichtigkeit von Ausbildung und medizinischer Begleitung der Beschneider, um die Gesundheit der Jungen zu schützen.