Äusserungen von Joe Biden aus dem Dezemeber 2019 sorgen derzeit für Unruhe in der Türkei, weil er zur Unterstützung der türkischen Opposition aufrief.
ARCHIV - Joe Biden, designierter Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, spricht mit Anhängern. Foto: John Locher/AP/dpa
ARCHIV - Joe Biden, designierter Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, spricht mit Anhängern. Foto: John Locher/AP/dpa - sda - Keystone/AP/John Locher
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Das Wichtigste in Kürze

  • Äusserungen von Joe Biden aus dem Jahr 2019 sorgen für Unmut in der Türkei.
  • Er rief damals zur Unterstützung der Opposition auf.

In Ankara sorgt ein altes Interview des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden für Aufregung. Darin ruft er zur Unterstützung der türkischen Opposition auf.

Bidens Analyse des Landes basiere auf «purer Ignoranz, Arroganz und Scheinheiligkeit». Das schrieb der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, am Sonntag auf Twitter. Erdogans Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun kritisierte, die Äusserungen Bidens spiegelten eine «interventionistische Haltung» wider.

«Erdogan besiegen»

Biden hatte 2019 in einem Interview gesagt, dass man beim «Autokraten» Erdogan einen «ganz anderen Ansatz» verfolgen müsse.

Man müsse «klarmachen, dass wir die Oppositionsführung unterstützen». Die USA sollten diese fördern, damit sie in der Lage sei, «zu übernehmen und Erdogan zu besiegen. Nicht durch einen Putsch, nicht durch einen Putsch, aber durch einen Wahlprozess», sagte Joe Biden demnach. Er zeigte sich zudem besorgt über die Kurdenpolitik der Türkei und die Annäherung des Nato-Landes an Russland.

Am Montag soll Joe Biden offiziell nominiert werden

Die Demokraten wollen Joe Biden am Montag offiziell zum Herausforderer von US-Präsident Donald Trump bei der Präsidentenwahl am 3. November küren.

Konflikt in Syrien Türkei
Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, während eines Treffens seiner regierenden Partei. Foto: Mustafa Kaya/XinHua - DPA

Der Republikaner und der türkische Präsident Erdogan verstehen sich persönlich zwar gut. Die USA und die Türkei liegen aber bei zahlreichen Themen über Kreuz. Für Unmut sorgt etwa, dass die Türkei im Sommer vergangenen Jahres das Raketenabwehrsystem S-400 von Russland erworben hatte.

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