Angesichts der Proteste gegen die politische Führung im Iran sind am heutigen Montag die Läden in vielen Städten des Landes geschlossen geblieben.
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Im Iran sind angesichts der Proteste gegen das Regime in vielen Städten die Läden geschlossen geblieben. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Wochen demonstrieren Iranerinnen und Iraner gegen die politische Führung.
  • Vergangene Woche hatten Aktivisten zu neuen landesweiten Protesten aufgerufen.
  • Am Montag sind nun in mehreren Städten des Landes die Läden geschlossen geblieben.

In mehreren Städten des Irans sind am Montag nach Angaben von Aktivisten viele Läden geschlossen geblieben. In sozialen Medien wurden Videos geteilt, die geschlossene Geschäfte in Grossstädten wie Isfahan, Schiras, Sanandadsch, Ilam und Urmia zeigen sollen. Die Bilder konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Seit zweieinhalb Monaten wird in dem Land gegen die politische Führung demonstriert. Vergangene Woche hatten Aktivisten zu neuen landesweiten Protesten und Streiks aufgerufen. Die sogenannten 14-15-16-Proteste – die Zahlen sind das Datum im persischen Kalendermonat Azar – sollen bis Mittwoch dauern.

Drohungen gegen Ladenbesitzer

Auch in der Hauptstadt Teheran blieben Läden geschlossen. Es war allerdings unklar, ob dies als Geste einer Unterstützung der Proteste zu deuten war oder aus Angst vor möglichen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften geschah. Einige Ladenbesitzer im Teheraner Basar sollen Drohungen erhalten haben, dass sie bei einer Schliessung mit heftigen Geldstrafen zu rechnen hätten.

iran todesurteil
Iranerinnen halten Bilder von Mahsa Amini mit rot bemalten Händen während einer Demonstration. - keystone

Im Iran wird seit Mitte September gegen die politische Führung demonstriert. Auslöser der Massenproteste war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen angeblichen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verhaftet worden war. Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern wurden seither mindestens 470 Demonstranten getötet und rund 18'000 Menschen verhaftet.

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