Nobelpreisträgerin Narges Mohammadi im Iran verhaftet

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Redaktion, Keystone-SDA

Iran,

Die bekannte iranische Frauenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist erneut festgenommen worden.

Narges Mohammadi
Narges Mohammadi erhielt im Jahr 2023 den Friedensnobelpreis. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wurde im Iran verhaftet.
  • Dies, während sie an der Trauerfreier eines bekannten Anwalts teilnahm.
  • Mohammadi wurde 2023 mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Im Iran haben Sicherheitskräfte die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi und weitere Aktivistinnen Berichten zufolge festgenommen.

Neben Mohammadi seien auch weitere bekannte Kritiker wie die politische Aktivistin Sepideh Gholian in Gewahrsam genommen worden, hiess es in einer Mitteilung, die auf dem X-Konto der Friedensnobelpreisträgerin veröffentlicht wurde, sowie von iranischen Menschenrechtlern.

Auf Videos in den sozialen Medien war zu sehen, wie Mohammadi vor einer Menschenmenge in der nordöstlichen Millionenmetropole Maschhad sprach. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht bestätigt werden. «Tod dem Diktator» war in weiteren Videos zu hören, die im Netz kursierten. Kurz darauf sollen Sicherheitskräfte eingeschritten sein.

Tod von Anwalt löste Bestürzung aus

Den Angaben zufolge hatten sich die Aktivistinnen bei einer Zeremonie für den vor wenigen Tagen verstorbenen Anwalt Chosrow Alikordi versammelt.

Der Tod des Verteidigers, der auch politische Gefangene vertrat, hat grosse Bestürzung unter iranischen Menschenrechtsaktivisten ausgelöst. Es gab zugleich Spekulationen über die Umstände seines Todes.

Die Justiz erklärte in den Staatsmedien, er sei am Arbeitsplatz an einem Herzinfarkt gestorben.

Nobelkomitee war bereits im Sommer um Mohammadi besorgt

Mohammadi war 2023 vom norwegischen Nobelkomitee mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Sie erhielt den prestigeträchtigen Preis für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen im Iran sowie für ihren Einsatz für Menschenrechte und Freiheit für alle. Sie verbüsste zuletzt eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran. Wegen gesundheitlicher Probleme hatte sie vor gut einem Jahr Hafturlaub bekommen.

Das Nobelkomitee hatte in diesem Juli seine Sorge wegen Berichten zu ernsthaften Drohungen gegen Mohammadi zum Ausdruck gebracht.

Der Vorsitzende des Komitees, Jørgen Watne Frydnes, rief die iranischen Behörden damals dazu auf, nicht nur das Leben von Mohammadi und allen weiteren iranischen Bürgern mit kritischer Stimme zu schützen, sondern auch ihr Recht auf die freie Meinungsäusserung.

Solche Statements des Nobelkomitees sind äusserst selten – die Angaben des Komitees zeigten somit, wie ernst die Lage von Mohammadi in Oslo betrachtet wurde.

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