Zuschauerrekord bei Late-Night-Show von US-Moderator Jimmy Kimmel
Die Show von Jimmy Kimmel feiert beim Comeback einen Zuschauerrekord. Der Comedian wirft Donald Trump ein «anti-amerikanisches» Vorgehen vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Sechs Millionen Menschen sahen das Comeback der Show von Jimmy Kimmel.
- Es ist die beste Einschaltquote seit zehn Jahren.
- Kimmel war wegen einer Äusserung zu Charlie Kirk zwischeneitlich abgesetzt worden.
Die auf Druck der US-Regierung kurzzeitig abgesetzte Sendung des Moderators hat bei ihrer erneuten Ausstrahlung die höchsten Einschaltquoten seit zehn Jahren erreicht. Dies teilte der Disney-Konzern am Mittwoch mit.
Demnach sahen ersten Zahlen zufolge am Dienstag mehr als sechs Millionen Menschen die Sendung. Weitere 26 Millionen Menschen hätten Kimmels Eingangsstatement in den Onlinemedien aufgerufen, erklärte Disney.

Im Vergleich dazu sahen die Show «Jimmy Kimmel Live» während der gesamten Saison 2024/2025 durchschnittlich 1,42 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit hat sich die Zuschauerzahl bei der Sendung am Dienstag mehr als verdreifacht – obwohl mehrere Medienunternehmen erklärt hatten, Kimmels Late-Night-Show nicht wieder auszustrahlen, und sie somit laut Disney für fast ein Viertel der US-Haushalte nicht verfügbar war.
Kimmel hatte dem Lager von US-Präsident Donald Trump in seiner vorherigen Sendung vorgeworfen, sich die Ermordung des ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk politisch zunutze zu machen. Er hatte über den mutmasslichen Attentäter und Trumps Maga-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder grossartig) gesagt: «Die Maga-Gang versucht verzweifelt, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als alles andere als einen der ihren darzustellen. Und sie tut alles, um daraus politisches Kapital zu schlagen.»
Trump feierte das Aus von Jimmy Kimmel
Kimmel, der als scharfer Trump-Kritiker bekannt ist, hatte mit seinen Äusserungen zum Attentat auf Kirk für Wut im Trump-Lager gesorgt. Nach einer Drohung der Trump-nahen Spitze der Medienaufsichtsbehörde FCC mit einem Lizenzentzug für ABC verkündete der Sender in der vergangenen Woche das Aus für Kimmels Show auf «unbestimmte Zeit». Trump feierte das als «grossartige Nachricht». Nach massiver Kritik kündigte der ABC-Mutterkonzern Disney aber an, die Show am Dienstag doch fortzusetzen.

Das Vorgehen der US-Regierung, «einen Comedian zum Schweigen zu bringen, den der Präsident nicht mag, ist anti-amerikanisch», sagte Kimmel am Dienstag in seinem langen und emotionalen Eröffnungsmonolog.
Der Präsident der Vereinigten Staaten habe «sehr deutlich gemacht, dass er mich und die Hunderte von Menschen, die hier arbeiten, aus unseren Jobs entlassen sehen will», attackierte er US-Präsident Donald Trump. Trump freue sich darüber, dass US-Bürger ihre Existenzgrundlage verlören, «weil er keinen Spass versteht».
Vor der Rückkehr der Show auf Sendung hatte Trump vor den Medien gesagt, Kimmel habe «kein Talent». «Er hatte keine Einschaltquoten», sagte er. «Nun», witzelte Kimmel in der Show am Dienstagabend. «Heute Abend habe ich welche.»
Über Trump sagte der Moderator: «Er hat sein Bestes versucht, um mich abzusetzen. Stattdessen hat er Millionen von Menschen dazu gezwungen, die Show zu sehen.» Unter tosendem Applaus im Studio fügte er hinzu: «Das ist gewaltig nach hinten losgegangen.»