Jimmy Kimmel kämpft bei Comeback mit den Tränen
Jimmy Kimmel ist zurück auf Sendung. Bei seinem Comeback zeigt er sich emotional. Derweil kritisiert Trump das Comeback der Late-Night-Show von Kimmel.

Das Wichtigste in Kürze
- Jimmy Kimmel ist zurück auf Sendung.
- Das stört US-Präsident Donald Trump.
- Er kritisiert die Entscheidung von ABC und droht mit juristischen Folgen.
Jimmy Kimmel ist nach seiner zeitweiligen Suspendierung zurück im Late-Night-Programm. Bei seinem Monolog zu Beginn der Sendung zeigt er sich emotional und kämpft mit den Tränen:
«Ich mache mir keine Illusionen, dass ich die Meinung von irgendwem ändern könnte. Aber ich will eines klarstellen, weil mir das als Mensch wichtig ist: Es war nie meine Absicht, mich über den Tod eines jungen Mannes lustig zu machen», sagte Kimmel zu Beginn der Sendung mit Blick auf den ermordeten Rechtsaktivisten Charlie Kirk. Während seiner Worte wirkte er den Tränen nahe, seine Stimme brach mehrmals.
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Er stellte zudem klar, dass er keine Gruppe für die Tat eines «offensichtlich verstörten Individuums» verantwortlich machen wollte. «Das ist buchstäblich das Gegenteil von dem Punkt, den ich machen wollte», erklärte Kimmel.
Kimmel kehrt mit Appell an Meinungsfreiheit zurück
Jimmy Kimmel ist aber auch mit einem Appell für Meinungsfreiheit zurückgekehrt. Die Sendung sei nicht wichtig, sagte er und fügte hinzu: «Wichtig ist, dass wir in einem Land leben, in dem es erlaubt ist, eine Show wie diese zu haben.» Er sagte zudem: «Ich bin froh, wieder bei der Arbeit zu sein.»

Kimmel warf Trump seinerseits vor, keine Kritik auszuhalten – und für eigene Interessen in Kauf zu nehmen, Menschen zu ruinieren. «Der Präsident der Vereinigten Staaten hat klargemacht, dass er will, dass ich und Hunderte Leute, die hier arbeiten, ihre Jobs verlieren.» Trump freue sich darüber, dass Amerikaner ihre Existenzgrundlage verlören, «weil er keinen Spass versteht», kritisierte Kimmel.
Dank richtete er an Weggefährten und Fans der Show in den vergangenen Tagen – und republikanische Politiker wie die Senatoren Rand Paul und Ted Cruz. Diese hatten den Vorsitzenden der US-Medienaufsichtsbehörde, Brendan Carr, für Äusserungen in der Causa Kimmel kritisiert.
Kimmel: Trump hat versucht, «mich zu canceln»
Er habe auch von Moderatoren aus anderen Ländern gehört, sagte Kimmel. Einer von ihnen sei aus Deutschland und er habe ihm einen Job angeboten. «Können Sie sich vorstellen, dass dieses Land hier so autoritär geworden ist, dass die Deutschen sagen: Komm zu uns?».
Er nannte keinen Namen, aber vor einigen Tagen hatte Comedian Stefan Raab in einer RTL-Show Kimmel eingeladen, dass er – wann immer er wolle – seine Show übernehmen könne.
Während der Sendung wurde Trump mehrmals mit früheren Aussagen eingeblendet – etwa von vor Jahren, wo er sich für Meinungsfreiheit ausgesprochen hatte.
Es wurden dann jüngere Aussagen daneben gestellt, in denen Trump über Kimmel herzog, ihm das Talent absprach und behauptete, er habe keine guten Einschaltquoten.

Der Moderator sagte darauf nur: heute Abend schon. Man müsse fast Mitleid haben. Trump habe versucht, «mich zu canceln». Stattdessen habe er nun Millionen von Menschen gezwungen, sich die Show anzusehen.
«Vielleicht muss er jetzt die Epstein-Akten veröffentlichen, um uns davon abzulenken.» Die Affäre um den 2019 gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ist für Trump ein unbequemes Thema.
Demokraten und auch Leute aus dem eigenen Lager fordern schon länger, dass alle Akten zu dem Fall offengelegt werden – der Präsident sperrt sich bislang.
Trump kritisiert Comeback der Late-Night-Show von Kimmel
US-Präsident Donald Trump hat das Comeback des Moderators Jimmy Kimmel beim US-Fernsehsender ABC kritisiert – und zugleich mit einem möglichen juristischen Vorgehen gegen den Sender gedroht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.

Trump behauptete, Kimmel sei ein Handlanger der Demokraten, und er sprach dabei von einem «illegalen Wahlkampfbeitrag», ohne seine Vorwürfe genau zu erläutern oder Beweise vorzulegen. «Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen», fuhr er fort. Als er den Sender das letzte Mal verfolgt habe, habe dieser ihm mehrere Millionen Dollar gezahlt. Dieses Mal klinge es noch lukrativer.
Trump übt immer wieder Druck auf Medien aus und hat bereits mehrere Klagen gegen US-Sender angestrengt, unter anderem gegen ABC. Der Rechtsstreit wurde mit einem Vergleich in Millionen Höhe beigelegt.
Debatte über Meinungsfreiheit entbrannt
Die zwischenzeitliche Absetzung der Late-Night-Show Kimmels wegen dessen Äusserungen rund um den tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk hatte der US-Präsident gefeiert.
In den USA hatte sie eine Debatte über Meinungs- und Pressefreiheit befeuert. Kritiker befürchteten, dass diese Stück für Stück von der Regierung eingeschränkt werden und Kimmel ein weiteres Beispiel dafür sei.
Die Walt Disney Company, zu der der Sender ABC und die «Jimmy Kimmel Live!»-Show zählen, hatte mitgeteilt, die Produktion der Show sei am vergangenen Mittwoch ausgesetzt worden, um eine angespannte Situation im Land nicht weiter anzuheizen.
Man sei der Meinung, dass einige der Kommentare Kimmels unangebracht gewesen seien. In den vergangenen Tagen habe es intensive Gespräche mit Kimmel gegeben. Das habe zur Entscheidung geführt, die Show wieder aufzunehmen.