Der frühere US-Aussenminister Henry Kissinger ist verstorben. Das weisse Haus wertschätzt seinen Einfluss auf Amerikas Repräsentation in der Welt.
US-Aussenminister
Henry Kissinger in Fürth. - Daniel Vogl/dpa

Das Weisse Haus hat nach dem Tod des früheren US-Aussenministers Henry Kissingers eher verhalten dessen «Einfluss auf Amerikas Rolle in der Welt» gewürdigt. Es handle sich um einen «grossen Verlust», auch für seine Familie, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus.

«Ob man mit ihm in jedem Punkt einer Meinung war – es steht ausser Frage, dass er die aussenpolitischen Entscheidungen über Jahrzehnte hinweg geprägt hat.» Kirby sagte weiter: «Er war ein Mann, der, ob man nun mit ihm übereinstimmt oder nicht, ob man dieselben Ansichten vertritt oder nicht, im Zweiten Weltkrieg seinem Land tapfer und in Uniform diente.»

Regierung zeigt sich schweigend

Das Weisse Haus hatte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) noch keine Mitteilung zum Tod Kissingers veröffentlicht. Auch Kirby äusserte sich nur auf Nachfrage. Auch die Sprecherin des Weissen Haus, Karine Jean-Pierre, erwähnte bei ihrer Eröffnung der Pressekonferenz, die sie in der Regel dafür nutzt, verschiedene Themen anzusprechen, Kissinger nicht.

Eine Journalistin erkundigte sich schliesslich, ob es einen Grund dafür gebe, dass das Weisse Haus bisher nicht wie eigentlich üblich eine formelle Erklärung veröffentlicht habe. Kirby sagte, man solle da nichts hineinlesen.

Der ehemalige US-Aussenminister war am Mittwoch im Alter von 100 Jahren gestorben. Kissinger gilt als einer der bedeutendsten Diplomaten des 20. Jahrhunderts. Kritiker sahen in dem Aussenpolitiker allerdings einen skrupellosen Machtpolitiker.

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