Kambodscha fordert Waffenruhe von Thailand
Kambodscha fordert im Konflikt mit Thailand eine sofortige Waffenruhe. Das Land will eine friedliche Lösung im Streit um den Grenzverlauf finden.

Das Wichtigste in Kürze
- Kambodscha fordert vor dem UN-Sicherheitsrat eine sofortige Waffenruhe.
- Der Botschafter weist die Vorwürfe Thailands zurück, das Land angegriffen zu haben.
- Der Konflikt war am Donnerstag eskaliert, es gibt zivile Opfer.
Kambodscha fordert ein sofortiges Ende der Feuergefechte an der Grenze zu Thailand. Der kambodschanische UN-Botschafter Chhea Keo sagte nach einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York: «Kambodscha forderte eine sofortige, bedingungslose Waffenruhe, und wir fordern auch eine friedliche Lösung des Konflikts.»
Thailand könne Kambodscha nicht glaubwürdig vorwerfen, das Land angegriffen zu haben, da dessen Armee nur ein Drittel so gross sei wie die Thailands, so Keo weiter. Zudem verfüge Kambodscha nicht einmal über eine voll ausgerüstete Luftwaffe. Die Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums hätten bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen von beiden Konfliktparteien äusserste Zurückhaltung gefordert.

Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarn war am Donnerstag gefährlich eskaliert. Nach Schusswechseln an der Grenze hatte das thailändische Militär eigenen Angaben zufolge Kampfjets gegen kambodschanische Stellungen eingesetzt.
Kambodscha reagierte mit Artilleriefeuer, auch auf Wohngebiete, unter anderem wurden eine Tankstelle und ein Krankenhaus getroffen. Wer das Feuer eröffnete, ist weiter unklar. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig. Medienberichten zufolge soll Thailand am Freitag erneut Luftangriffe geflogen haben.