Haft

«Weint ständig»: Bub (10) steckt nach Amok-Drohung in U-Haft

Carine Meier
Carine Meier

USA,

Im US-Bundesstaat Florida wurde ein zehnjähriger Bub am Samstag nach einer mutmasslichen Amok-Drohung verhaftet. Jetzt muss er drei Wochen in U-Haft bleiben.

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Ein Polizist führt den Fünftklässler zu einem Polizeiauto. - Facebook/@Lee County Sheriff's Office

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag wurde im US-Bundesstaat Florida ein Bub (10) wegen Amok-Drohung verhaftet.
  • Er textete ein Symbolbild von Sturmgewehren und sagte: «Ich habe so eines gekauft.»
  • Nun hat ihn ein Richter für drei Wochen in eine Jugendstrafanstalt geschickt.

Ein Symbolbild eines Sturmgewehrs und die Nachricht «Ich freue mich auf den letzten Schultag»: Für diese angebliche Amoklauf-Drohung sitzt ein zehnjähriger Bub aus dem US-Bundesstaat Florida jetzt für drei Wochen in Haft.

Soll man einen Fünftklässler wegen Amok-Drohung abführen?

Der Anwalt von D. M. (10) sagt unterdessen, die Textnachricht an seinen Freund sei nur ein schlechter Scherz gewesen. Ein Scherz, der vor dem Hintergrund des Uvalde-Massakers in Texas vergangene Woche von den Behörden ausser Kontext genommen worden sei.

Grundschule in Uvalde
In einer Primarschule in Texas kamen im Mai 21 Menschen ums Leben. - dpa

«Es war ein Versuch, lustig zu sein – Fünftklässler-Humor halt», sagt Anwalt Douglas Molloy der «Daily Mail». Dafür sitzt der Junge jetzt in der Collier County Jugendstrafanstalt. Nach der Verhaftung habe er «den ganzen Tag geweint», berichtet Molloy.

Bub (10) in Handschellen abgeführt

Am Samstag hatte die Polizei den Buben in Handschellen abgeführt. Das Büro des Sheriffs veröffentlichte ein Video der Verhaftung sowie ein Verbrecherfoto des Zehnjährigen online.

Zuvor hatte der besorgte Vater eines Freundes die Nachrichten von D. M. der Polizei zukommen lassen.

«Wir haben keine Sekunde gezögert», erklärt Sheriff Carmine Marceno in einem Radio-Interview nach dem Vorfall. «Wir untersuchen jede Bedrohung, als wäre sie echt.»

«Er sagt nirgends direkt, dass er eine Schiesserei plant. Das ist eine Spekulation», verteidigt der Anwalt den Buben. «Es gibt nichts, was das Bild der Waffe und die Erwähnung der Schule miteinander verbindet.»

«Zurzeit löst aber das Wort ‹Sturmgewehr› eine erhöhte Alarmbereitschaft aus», sieht Molloy ein. «Man muss sich fragen: Wäre er so behandelt worden, wenn die Tragödie von Texas nicht gerade geschehen wäre?»

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