Wie würde ein Auto aussehen, wenn das Verkehrssystem noch einmal bei Null begönne? Als «Antwort» auf diese Frage hat das Start-up Cruise des US-Autobauers General Motors (GM) sein Modell Origin vorgestellt.
Hersteller-Bild des Cruise-Modells Origin
Hersteller-Bild des Cruise-Modells Origin - Cruise Communications/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Start-up Cruise lässt bei seinem Modell Origin aber noch viele Fragen offen.

Ein Lenkrad oder Pedale sucht man in dem selbstfahrendem E-Mobil vergeblich.

«Wir haben den Motor entfernt. Wir haben den Fahrer entfernt, der meist müde, abgelenkt, frustriert und gehetzt ist», sagte Cruise-Chef Dan Ammann bei der Vorstellung des Elektrogefährts. «Wir haben die Bedienelemente für den Fahrer entfernt, einschliesslich des Lenkrads, der Pedale, des Rückspiegels, der Scheibenwischer und der beengten Sitze.»

Laut Unternehmen soll Origin in Serie gebaut und für Sharing-Dienstleistungen genutzt werden. Angaben dazu, wann oder zu welchem Preis das Modell verfügbar sein soll, machte Cruise aber nicht.

GM hatte Cruise im Jahr 2016 übernommen und bereits ein Jahr später verkündet, bereit für die Massenfertigung selbstfahrender Autos zu sein. Für die grossen Autobauer und auch Technologiekonzerne wie Uber oder die Google-Schwester Waymo ist das autonome Fahren eines der wichtigsten Zukunftsfelder.

Bislang beschränkt sich der Betrieb der Roboterautos allerdings auf einige Testgebiete. Zudem gibt es auf dem Weg hin zu kompletter Autonomie von Fahrzeugen noch zahlreiche regulatorische und juristische Hürden und auch ethische Bedenken - etwa über die Abwägung und Entscheidungsfindung von intelligenten Algorithmen bei Unfällen. Bei Selbstfahrfunktionen im tatsächlichen Strassenverkehr muss deshalb bislang meist noch ein Fahrer bereit sein, eingreifen und das Steuer übernehmen zu können.

Analyst Richard Windsor äusserte in seinem Blog Radio Free Mobile die Einschätzung, dass Cruise mit Origin «mehr Fragen als Antworten» präsentiert habe - beispielsweise auch zur Reichweite des Autos. Seiner Einschätzung nach stehe das Unternehmen «unter Druck, etwas zu zeigen», erklärte er. «Und weil die Technik noch nicht einmal in die Nähe der Kommerzialisierung rückt, haben wir ein Show-Auto bekommen». Mit einer massenhaften Verwendung autonomer Autos rechne er nicht vor dem Jahr 2028.

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