US-Regierung lobt Gaza-Hilfe und sucht Distanz zu Stiftung
Die US-Regierung begrüsst die neu angelaufene Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen – und geht gleichzeitig auf Abstand zu der dahinter stehenden Stiftung.

Die US-Regierung begrüsst die neu angelaufene Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen – und geht gleichzeitig auf Abstand zu der dahinter stehenden Stiftung. Man spreche nicht für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), betonte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce, wiederholt auf Nachfrage in Washington. Zugleich hob sie die Bedeutung der bislang eingetroffenen Hilfslieferungen hervor.
Kritik vonseiten der Vereinten Nationen und internationaler Hilfsorganisationen, die GHF sei nicht unabhängig und agiere im Interesse Israels, bezeichnete Bruce als «bedauerlich». Es sei «die Höhe der Heuchelei», sich darüber zu beklagen, wer die Hilfe bringe oder wie sie organisiert sei.
Auf Fragen zu möglichen politischen Motiven oder einem Zusammenhang mit israelischen Umsiedlungszielen ging Bruce nicht ein. Die Befürchtung, die Logistik könne darauf abzielen, Menschen gezielt aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden zu drängen, kommentierte sie mit den Worten: «Das ist kein Projekt des US-Aussenministeriums.» Sie wolle nicht spekulieren, was die Stiftung tun werde, und verwies für weitere Informationen an die GHF.
Vorsitzender der Stiftung trat zurück
Kurz vor dem Anlaufen der Hilfe war der Stiftungsvorsitzende Jake Woods – ein US-Militärveteran – zurückgetreten. Berichten zufolge hält er es nicht für möglich, den unter seiner Führung entwickelten Plan umzusetzen und gleichzeitig «die humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit» zu wahren.
Zahlreiche Palästinenser hatten nach israelischen Medienberichten am Dienstag ein neues Zentrum zur Verteilung von Lebensmitteln im südlichen Gazastreifen gestürmt. Später berichteten palästinensische Rettungskräfte, in der Nähe des Zentrums in Rafah seien drei Menschen durch Schüsse der israelischen Armee getötet und Dutzende weitere verletzt worden.