Stiftung: Neuer Hilfsmechanismus in Gaza beginnt

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Die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation plant, eine Million Palästinenser mit neu organisierten Hilfslieferungen zu erreichen.

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Palästinenser nehmen im Israel-Gaza-Krieg Hilfsgüter im Gazastreifen entgegen. (Archivbild) - keystone

Die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) will eigenen Angaben zufolge im Laufe des Tages die Verteilung von Hilfsgütern mit einem neuen Mechanismus im Gazastreifen beginnen. Bis Ende der Woche sollen mehr als eine Million Palästinenser mit der neu organisierten Verteilung von Hilfsgütern erreicht werden, hiess es in einer Erklärung. In dem Gebiet leben rund 2,2 Millionen Menschen.

Die Stiftung sprach von «direkten» Hilfslieferungen. Auch der israelische Sender Kan berichtete unter Berufung auf israelische Beamte, die erste Verteilungsstelle der GHF werde im Laufe des Tages im Gazastreifen eröffnet. Weitere drei Zentren sollen dem Bericht zufolge nach und nach den Betrieb aufnehmen.

Von diesen Verteilungsstellen aus sollen Lebensmittelpakete an die Bevölkerung ausgegeben werden. Zudem sei der Bau weiterer Zentren geplant. Laut GHF sollen zunächst 60 Prozent der Bevölkerung über die vier Stellen versorgt werden.

Die UN sehen diesen geplanten Mechanismus kritisch, unter anderem, weil Zivilisten auf dem Weg zu Verteilungszenzren ins Kreuzfeuer geraten könnten und der Weg dorthin für Alte und Kranke eine unüberwindbare Hürde darstellen könnte.

Hilfsorganisationen warnen vor Hungersnot im Gazastreifen

Unterdes gab der Vorsitzende der Stiftung GHF, Jake Woods, seinen Rücktritt bekannt. Berichten zufolge hält er es nicht für möglich, den unter seiner Führung entwickelten Plan umzusetzen und gleichzeitig «die humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit» zu wahren. Wood ist ein US-Militärveteran.

Israel hatte im März alle Hilfslieferungen in den Gazastreifen blockiert und auch die Waffenruhe mit der Hamas beendet. Damit sollte der Druck auf die Terrororganisation erhöht werden, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Laut Israels Regierung gab es zunächst lange keinen Mangel an Hilfsgütern.

Die Regierung in Tel Aviv beschuldigt die Hamas zudem, diese zu stehlen, um damit Geld zu machen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren, was die Terrororganisation wiederum bestreitet.

Die UN sagen, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt. Hilfsorganisationen warnen zudem vor einer Hungersnot im Gazastreifen. Mit dem neuen Mechanismus zur Verteilung der Hilfsgüter will Israel eigenen Angaben nach verhindern, dass die Hamas von den Lieferungen profitiert.

Kommentare

User #2841 (nicht angemeldet)

Anstatt Raketenwerfer und Tunnels könnte man ja in Treibhäuser und Agrarwirtschaft investieren.

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