Zollstreit: Trump verlängert Frist für EU bis 1. August
US-Präsident Donald Trump verkündet neue Zölle gegen mehrere Länder. Der EU hingegen gewährt er noch ein paar Wochen Aufschub.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump hat erste Zölle gegen andere Länder verhängt.
- Die EU hingegen erhält noch bis zum 1. August Aufschub.
- Die Schweiz wurde bisher nicht genannt, muss aber ebenfalls zittern.
Donald Trump verlängert die Frist im Zollkonflikt mit der Europäischen Union bis zum 1. August.
Der US-Präsident will offenbar noch am Montag ein Dekret unterschreiben, das die Frist vom 9. Juli auf den 1. August verschiebt. Dies erklärte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington.

Für Länder, die sich nicht mit den USA einigten, träten Anfang August hohe Zollaufschläge in Kraft, bekräftigte sie. Trump werde den betroffenen Ländern innerhalb eines Monats schriftlich mitteilen, welche Zollsätze ab August fällig würden. «Oder es werden Deals gemacht und diese Länder verhandeln weiterhin mit den Vereinigten Staaten», sagte Leavitt.
Die EU-Kommission hatte sich zuletzt zuversichtlich geäussert, bis zu der ursprünglichen Frist an diesem Mittwoch eine Grundsatzeinigung mit den USA erzielen zu können.
Für Japan und Südkorea gelten ab August 25 Prozent Zölle
Derweil hat Trump die ersten von mehreren angekündigten Briefen mit Zollbestimmungen gegen andere Länder bekanntgemacht.
Demnach werden auf alle Produkte aus Japan, Malaysia und Südkorea, die in die USA eingeführt werden, 25 Prozent Zölle erhoben. Die Regelung gilt ab August. Die Zölle werden zusätzlich zu branchenspezifischen Zöllen fällig.
Trump sprach zudem eine Warnung an die beiden Länder aus: «Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund entscheiden, Ihre Zölle zu erhöhen, dann wird die Zahl, um die Sie diese erhöhen wollen, zu den 25 Prozent, die wir erheben, hinzugerechnet.»
Auch Kasachstan muss auf in die USA eingeführte Artikel 25 Prozent Zölle zahlen. Für Südafrika gelten 30 Prozent Zölle, für Laos und Myanmar 40 Prozent.
12 bis 15 Ländern droht Trumps Zollhammer
Trump hatte zuvor angekündigt, dass 12 bis 15 Länder bis Mittwoch entsprechende Briefe erhalten. Die Schweiz wurde in der ersten Ankündigungsrunde bisher nicht genannt.
Im April hatte Trump einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl- und Aluminium- sowie Autoimporte.
Mit seiner Zollpolitik will Trump erreichen, dass mehr in den USA produziert wird.