Trump kündigt zusätzliche Strafzölle für Nähe zu BRICS an
US-Präsident Trump reagiert empfindlich auf Kritik seitens der BRICS-Staaten. Online droht er allen Ländern, die sich dem Bündnis annähern, mit Extra-Zöllen.

Nach scharfer Kritik der BRICS-Staaten an der US-Handelspolitik hat Präsident Donald Trump reagiert. Er kündigte am Sonntag zusätzliche Strafzölle für alle Länder an, die sich dem Bündnis annäherten, wie die «Deutsche Welle» berichtet.
So werde jedes Land, das sich der «anti-amerikanischen Politik der BRICS» anschliesse, mit einem zusätzlichen Zoll von zehn Prozent belegt. Bereits Anfang des Jahres hatte Trump den BRICS-Staaten mit Extrazöllen von 100 Prozent gedroht.
Die BRICS-Staaten hatten zuvor in Rio de Janeiro ihre «ernsthaften Bedenken» gegen die US-Zollpolitik geäussert. Das Bündnis, zu dem Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zählen, warnte vor den Folgen einseitiger Zölle für den Welthandel.
Trump verschickt Briefe
Trump konkretisierte, dass die Briefe mit den Ankündigungen umgehend an zwölf Länder verschickt würden. Welche Staaten betroffen sind, blieb zunächst offen, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.

Chinas Aussenministerium betonte, BRICS setze auf Zusammenarbeit statt Konfrontation. Willkürliche Zölle dienten laut Peking weder den USA noch den BRICS-Staaten, so die «Deutsche Welle».
US-Finanzminister Scott Bessent bestätigte derweil, dass die Strafzölle mit August in Kraft träten. Die von den USA gesetzte Frist für Verhandlungen läuft für viele Länder am Mittwoch dieser Woche aus.
Gegengewicht zu westlichen Industriestaaten
Trumps Ankündigung führte zu deutlichen Verlusten an den US-Börsen. Der Dow-Jones-Future fiel um 146 Punkte, das entspricht minus 0,32 Prozent, wie «Wallstreet Online» berichtet.

Die BRICS-Staaten repräsentieren rund die Hälfte der Weltbevölkerung und 40 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Das Bündnis gilt als Gegengewicht zu den G7-Staaten, Ziel ist es, die Interessen aufstrebender Volkswirtschaften zu bündeln.
Das Bündnis wurde 2009 gegründet und umfasst Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Seit 2024 gehören auch der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate dazu, Indonesien ist aktuell noch Anwärter.