Trump sorgt mit Aussagen zur häuslichen Gewalt für Entsetzen
Donald Trump bezeichnet in einer Rede häusliche Gewalt als «kleine Streitigkeiten» und sorgt für parteiübergreifende Empörung.

Der amerikanische Präsident Donald Trump sorgte am Montag mit seinen Äusserungen über häusliche Gewalt für einen landesweiten Aufschrei. Während einer Rede im Museum der Bibel in Washington D.C. bezeichnete er Fälle häuslicher Gewalt als «kleinen Streit mit der Ehefrau».
Er stellte deren Einordnung als Straftat in Frage, so «RP Online». Trump äusserte seine Frustration darüber, dass häusliche Auseinandersetzungen in die offiziellen Kriminalitätsstatistiken der Hauptstadt einfliessen.
Der Präsident nutzte diese Gelegenheit, um seine angeblichen Erfolge bei der Verbrechensbekämpfung in Washington zu preisen. Gleichzeitig warf er seinen politischen Gegnern vor, die Statistiken künstlich aufzublähen, um seine Leistungen zu schmälern.
Trump-Behauptungen über die Kriminalitätslage in Washington
Trump behauptete während seiner Rede, dass die Kriminalität in Washington D.C. durch seine Massnahmen praktisch vollständig eliminiert worden sei. Er sprach von einem Rückgang um mehr als 87 Prozent und bezeichnete die Hauptstadt als «völlig sichere Zone».
Diese Darstellung steht laut dem «Independent» im Widerspruch zu den tatsächlichen Polizeidaten der Stadt. Allein am Sonntag wurden in Washington ein Mord, sechs Autodiebstähle, zwei Angriffe mit tödlichen Waffen und über 30 Diebstähle registriert.
Heftige Kritik von Frauenrechtsorganisationen und Politikern
Die National Organization for Women warf Trump vor, blind für die Krise häuslicher Gewalt in Amerika zu sein. Die Vorsitzende Kim Villanueva kritisierte, dass der Präsident häusliche Gewalt als «kleineres Verbrechen» herabstufe.

Auch hochrangige Politiker zeigten sich empört über die präsidialen Aussagen. Die Justizministerin von Arizona, Kris Mayes, stellte in sozialen Medien klar, dass häusliche Gewalt selbstverständlich ein Verbrechen darstelle.
Statistische Realität und gesellschaftliche Dimension
Offizielle Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC zeigen laut «RP Online» das wahre Ausmass häuslicher Gewalt in den Vereinigten Staaten auf. Etwa 41 Prozent aller Frauen und 26 Prozent aller Männer werden Opfer von Stalking oder körperlicher Gewalt durch einen Partner.
Häusliche Gewalt stellt eine der häufigsten Formen von Gewaltverbrechen dar und hat weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen. Die Tatsache, dass alle elf Stunden eine Frau durch häusliche Gewalt stirbt, verdeutlicht die Tragweite des Problems.
Trumps eigene rechtliche Probleme im Kontext
Bemerkenswert ist, dass Trump selbst mit zahlreichen Vorwürfen sexueller Übergriffe und Belästigung konfrontiert ist. Mehrere Frauen haben den Präsidenten öffentlich beschuldigt, sie missbraucht oder belästigt zu haben.

Am selben Tag seiner kontroversen Äusserungen bestätigte ein Bundesberufungsgericht ein Schadensersatzurteil von 83 Millionen Dollar gegen Trump, so «Rollingstone». Dieses Urteil resultierte aus einer Verleumdungsklage der Autorin E. Jean Carroll, die Trump sexuelle Übergriffe vorwirft.
Zusätzlich wurde Trump 2023 wegen Verleumdung und sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochen und wegen 34 Straftaten im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen verurteilt.