Trump nennt nicht zugelassenes Medikament «Gottesgeschenk»

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USA,

Das Malaria-Medikament Cloroquin ist ein noch nicht zugelassenes mögliches Corona-Medikament. Donald Trump bezeichnet es jedoch bereits als Geschenk Gottes.

Donald Trump
Donald Trump bezeichnet ein mögliches Corona-Medikament als Geschenk Gottes. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump bezeichnet ein mögliches Corona-Medikament als Geschenk Gottes.
  • Wissenschaftler kritisieren Trumps Empfehlungen jedoch scharf.

US-Präsident Donald Trump hat das noch nicht zum Einsatz gegen das Coronavirus zugelassene Malaria-Medikament Cloroquin als «Geschenk Gottes» bezeichnet.

«Hydroxychloroquin und Z-Pak, ich denke, diese Kombination sieht wahrscheinlich sehr, sehr gut aus». Dies sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz unter Verweis auf erste Tests mit den Pharmazeutika. Infektiologen warnten die Bevölkerung unterdessen vor jeder nicht ärztlich verordneten Einnahme von Medikamenten.

Ein Geschenk Gottes

Trump sprach von einer «echten Chance auf eine enorme Wirkung» des noch nicht zur Behandlung des Virus zugelassenen Medikaments. «Es wäre ein Geschenk Gottes, wenn es (gegen das Coronavirus) helfen würde», sagte der Präsident. Er nannte das Beispiel eines Patienten, der nach Einnahme von Chloroquin gesund geworden sei.

Coronavirus - USA
Donald Trump (m.), Präsident der USA, spricht während einer Pressekonferenz zur Coronavirus-Pandemie. - dpa

Bereits vergangene Woche hatte Trump erklärt, seine Regierung wolle grosse Mengen an Hydroxychoroquin und Chloroquin beschaffen. Und zwar um Forschungen für ein Medikament zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 zu ermöglichen. Bei ersten Versuchen mit den beiden Stoffen in Frankreich und China hatte sich gezeigt, dass Corona-Patienten auf die Medikamente reagierten.

Falsche Hoffnungen

Einem Bericht des Senders NBC zufolge lösten Trumps Äusserungen zu Chloroquin bei manchen US-Bürgern jedoch falsche Hoffnungen aus. Eine Frau aus Arizona landete demnach nach der Einnahme von Chloroquin im Krankenhaus. Ihr Mann starb an einer Vergiftung durch das Präparat.

Coronavirus - USA
Donald Trump, Präsident der USA, hält während einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie im James-Brady-Raum des Weissen Hauses ein Schild mit der Aufschrift «15 Tage, um die Ausbreitung zu verlangsamen». - dpa

Der Gesundheitsdienst Banner Health berichtete vom Fall eines weiteren Mannes, der nach der Einnahme von Chloroquin-Phosphat gestorben sei. Seine Frau schwebt demnach in Lebensgefahr. Banner Health warnte Patienten davor, sich bei Symptomen von Covid-19 selbst zu behandeln. Oder eigenmächtig Präparate zum Schutz vor einer Infektion einzunehmen.

Scharfe Kritik an Trump

Wissenschaftler hatten in den vergangenen Wochen scharfe Kritik an Trumps Medikamenten-Empfehlungen geübt. Einige befürchten Engpässe bei Medikamenten gegen Hauttuberkulose und Rheuma, die auf Chloroquin und Hydroxychloroquin basieren. Der renommierte US-Infektiologe Anthony Fauci betonte zudem, erst müssten grossangelegte klinische Studien stattfinden, bevor die Wirksamkeit eines Medikaments gewährleistet sei.

In den USA gibt es laut der Johns-Hopkins-Universität knapp 44'000 nachgewiesene Coronavirus-Infektionsfälle, 560 Menschen starben.

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