Trump: Kinder im Gazastreifen hungern
Donald Trump fordert Israel dazu auf, mehr Lebensmittel in den Gazastreifen zu lassen. Die Hauptverantwortung für die Krise sehen die USA bei der Hamas.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump fordert mehr Lebensmittel für Gaza.
- Es seien Kinder, die hungern, sagt der US-Präsident.
- Die USA sehen die Hauptschuld für die Hungersnot bei der Hamas.
US-Präsident Donald Trump hat erneut auf mehr Lebensmittel für die Bevölkerung im Gazastreifen gepocht. «Ob man nun von Aushungern spricht oder nicht – das sind Kinder, die hungern», sagte der Republikaner auf dem Rückflug aus Schottland in die US-Hauptstadt Washington. «Man sieht die Mütter, wie sehr sie ihre Kinder lieben.»
Ein Journalist hatte Trump gefragt, ob er mit seiner Ehefrau Melania über das Thema spreche. «Sie sieht dieselben Bilder wie Sie, wie wir alle», antwortete der US-Präsident.

«Ich denke, jeder – es sei denn, er ist ziemlich kaltherzig oder noch schlimmer: verrückt – kann nichts anderes sagen, als dass es schrecklich ist, diese Kinder zu sehen.» Sie müssten Nahrungsmittel erhalten, und man werde ihnen diese bringen, gab Trump an.
Bereits zuvor hatte er die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu öffentlich dazu aufgefordert, die hungernde Bevölkerung im Gazastreifen mit mehr Lebensmitteln zu versorgen. Der US-Präsident hat seinen Ton bei dem Thema merkbar verschärft.
USA sehen Verantwortung bei Hamas
Die Linie der US-Regierung bleibt dennoch, dass die islamistische Hamas die Hauptverantwortung für das Leid im Gazastreifen trägt. Laut der Sprecherin des Aussenministeriums, Tammy Bruce, lenke die Hamas bei den Verhandlungen möglicherweise auch deshalb nicht ein, weil sie hoffe, «dass das Leid so lange andauert, bis die Welt ihren Forderungen nachgibt». Letztlich gebe es «eine Gruppe, die von den Bildern und der Realität des Grauens profitiert, und das ist die Hamas».

Israel hatte seit März nur noch vereinzelt Hilfslieferungen in das abgeriegelte Küstengebiet zugelassen. In der Folge verschärfte sich die humanitäre Lage dramatisch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor einer tödlichen Hungerkrise.
Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen werfen Israel vor, die Bevölkerung gezielt auszuhungern – und werten dies als Kriegsverbrechen. Die israelische Regierung weist die Vorwürfe zurück.
In den vergangenen Tagen wurden erstmals seit Monaten wieder grössere Hilfslieferungen in das Küstengebiet gebracht. Auch Deutschland will sich an Hilfsflügen mit Abwürfen aus der Luft beteiligen. Kritiker bezweifeln allerdings, dass die gelieferten Mengen ausreichen.