Hilfsorganisationen verlangen Zugang zu Hungernden in Gaza
Mehr als 100 Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen appellieren für den Zugang zum hungernden Gazastreifen.

In einem gemeinsamen Appell haben mehr als 100 Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen Zugang zu hungernden Menschen im Gazastreifen gefordert.
«Direkt vor den Toren Gazas, in Lagerhäusern – und sogar im Gazastreifen selbst – liegen Tonnen von Lebensmitteln, sauberem Wasser, medizinischen Hilfsgütern, Unterkünften und Treibstoffen ungenutzt herum, da humanitäre Organisationen keinen Zugang zu ihnen haben und sie nicht ausliefern können», heisst es in dem Schreiben der Organisationen.
Zu den 109 Unterzeichnern gehören unter anderem Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Caritas Deutschland, die Welthungerhilfe und Save the Children. Die Einschränkungen der israelischen Regierung und die andauernde Belagerung des Küstenstreifens hätten Chaos, Hunger und Tod verursacht.
Kritik an Israels Vorgehen
«Das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmethode ist ein Kriegsverbrechen», heisst es in dem Appell. Die internationalen Regierungen sollten einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand fordern. Die von den Vereinten Nationen geleitete und finanzierte humanitäre Hilfe müsse wiederhergestellt werden, so die Organisationen.
Aus Israel lag zunächst keine Reaktion auf den Appell vor. Der israelische Präsident Izchak Herzog sagte am Mittwoch während eines Besuchs in dem abgeriegelten Küstengebiet, Israel leiste humanitäre Hilfe nach dem Völkerrecht. Es sei die Hamas, die versuche, diese Hilfe zu sabotieren.
Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) lebt inzwischen ein Viertel der Bevölkerung «unter hungernotähnlichen Bedingungen». Auslöser des Gaza-Kriegs war das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023.