Trotz Rassismus-Vorwürfen hält US-Präsident Donald Trump an seiner Bezeichnung «Kung Flu» für das Coronavirus fest.
US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag (Ortszeit) vor Anhängern zahlreiche Namen für das Coronavirus aufgezählt - darunter der umstrittene Begriff «Kung Flu».
US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag (Ortszeit) vor Anhängern zahlreiche Namen für das Coronavirus aufgezählt - darunter der umstrittene Begriff «Kung Flu». - sda - KEYSTONE/AP/Ross D. Franklin
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump will das Coronavirus weiter als «Kung Flu» bezeichnen.
  • Das machte der US-Präsident bei einem Auftritt in Arizona klar.
  • Von Rassismus-Vorwürfen will das Weisse Haus nichts wissen.

Trump sagte am Dienstag (Ortszeit) bei einem Auftritt vor jubelnden Anhängern in Phoenix (Arizona) er kenne «19 oder 20 Namen» für das Coronavirus.

«Es gab noch nie etwas, wofür es so viele Namen gab», sagte Trump weiter. Als aus dem Publikum «Kung Flu»-Rufe ertönten, sagte der Präsident unter Applaus: «Kung Flu, ja, Kung Flu.»

Trump hat das Coronavirus entgegen der Einschätzung von Experten wiederholt mit einer Grippe verglichen - auf englisch «Flu». Der US-Präsident hatte erstmals am Samstag bei einer Wahlkampf-Kundgebung in Tulsa (Oklahoma) gesagt, er kenne für das «chinesische Virus» verschiedene Namen, darunter «Kung Flu».

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump nannte das Coronavirus auch schon «Kung Flu». - dpa-infocom GmbH

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, war am Dienstag vor Trumps Auftritt in Arizona bei einer Pressekonferenz gefragt worden, warum Trump den als rassistisch empfundenen Begriff «Kung Flu» benutze.

McEnancy widersprach der Einschätzung, dass der Begriff rassistisch sei, und sagte, Trump wolle mit dem Begriff nur auf die Herkunft des Virus aufmerksam machen.

Donald Trump wird Rassismus vorgeworfen

Dem US-Präsidenten wird regelmässig vorgeworfen, von seiner Verantwortung von den verheerenden Folgen des Virus in den USA ablenken zu wollen. Trump sieht sich zudem Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt.

Das gilt besonders seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis am 25. Mai. Trump hat den Tod Floyds mehrfach verurteilt und das Recht auf friedliche Demonstrationen betont.

Ihm wird jedoch vorgeworfen, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren und zu wenig Verständnis für den Zorn über Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu zeigen.

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