Sprache von Donald Trump ist einfach, sprunghaft und emotional
Im Vergleich zu anderen Präsidenten verwende Donald Trump das kleinste Vokabular. Wissenschaftler von der Universität Zürich untersuchten seinen Sprachgebrauch.

Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler von der Universität Zürich untersuchten die Sprache von Donald Trump.
- Sie verglichen ihn mit früheren US-Präsidenten.
- So wiederhole sich Trump immer öfters und die sprachlichen Inkohärenzen nehmen zu.
«Great», «incredible», «deal» und «money»: Diese Wörter benutzt der amtierende US-Präsident Donald Trump besonders häufig. Sein Vokabularreichtum ist im Vergleich mit anderen Präsidenten denn auch mit Abstand am kleinsten. Das haben Wissenschaftler um den Computerlinguisten Gerold Schneider von der Universität Zürich herausgefunden.
Das Team analysierte den Sprachgebrauch des US-Präsidenten und verglich diesen mit dem von früheren Präsidenten und Präsidentschaftskandidatinnen und -kandidaten.
Donald Trump sei «Ich»-zentriert
Generell sie Sprache von Präsidenten sei seit dem Ende des letzten Jahrhunderts in den USA immer einfacher geworden. Dies sagte Schneider gemäss einer Mitteilung der Uni Zürich. Aber im Vergleich zu früheren US-Präsidenten sei Trumps Sprache am klarsten «Ich»-zentriert. Barack Obama hingegen betonte deutlich mehr das «Wir».
Zudem spreche Donald Trump in kurzen Sätzen, nutze viele Schlagwörter und Wiederholungen. Seine Sprache sei emotional und mit Drohgebärden und Eigenlob versetzt - und oft von negativen Aussagen geprägt. Ebenfalls verwende der amtierende Präsident viele Verben und eher weniger Nomen.
Die Wissenschaftler untersuchten zudem Interviews mit Trump aus den vergangenen vierzig Jahren. Denn die Frage, ob der mächtigste Mann der Welt an einer neurodegenerativen Erkrankung leide, sei beunruhigend, sagte Schneider.
Sprachliche Inkohärenzen nehmen zu
Sprachlich manifestiere sich eine sich ankündigende Demenz in zunehmend vagen Referenzen. Etwa verwendet er verstärkt Personalpronomen anstatt von Namen und sein Vokabular schwindet. Ausserdem ist bei ihm zunehmende sprachliche Inkohärenzen festzustellen. Dies zeigt sich, wenn jemand am Satzende den Satzanfang bereits vergessen habe.
Gemäss den Analysen des Teams blieb der Vokabularreichtum von Trump während des untersuchten Zeitraums ähnlich. Jedoch wiederhole er sich öfters. «Aber am deutlichsten war, dass die sprachlichen Inkohärenzen zugenommen haben», sagte Schneider. Ob die sprachliche Entwicklung Trumps pathologische Züge habe, lasse sich letztlich aber nicht sagen.