Der Iran plant 200 Millionen Euro für Corona-Impfstoffe auszugeben. Wegen der US-Sanktionen sei der Erhalt der Impfstoffe jedoch noch nicht garantiert.
Hassan Ruhani
Irans Präsident Hassan Ruhani spricht an einer Pressekonferenz über die Corona-Impfstoffe. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran plant für 200 Millionen Euro Corona-Impfstoffe zu beziehen.
  • Doch wegen der US-Sanktionen sei die Einfuhr noch nicht garantiert.

Der Iran hat 200 Millionen Euro für die Einfuhr von Corona-Impfstoffen bereitgestellt. Das gab Zentralbankchef Abdolnasser Hemmati am Donnerstag bekannt. «Wir sind diesbezüglich im direkten Kontakt mit dem Gesundheitsministerium ... falls nötig, wird der Betrag auch erhöht», schrieb Hemmati auf seiner Instagram-Seite.

Wegen der US-Sanktionen sei die Einfuhr der Impfstoffe aber noch nicht garantiert. Seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar gab es im Iran über 54'000 Todesfälle in Verbindung mit Corona und mehr als eine Million Infektionen.

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Sanktionen haben dem Iran auch den Import von Corona-Impfstoffen erschwert. «Wenn wir über die Einfuhr der Impfstoffe sprechen, verfluchen wir hundertmal diesen Trump. Dem ist nicht mal die Gesundheit der Menschen wichtig», sagte Präsident Hassan Ruhani.

Zahlreiche Hürden wegen Sanktionen

Die Einfuhr der Vakzine hätte mit einem kurzen Telefonat erledigt werden können, aber wegen der Sanktionen gebe es zahlreiche Hürden. Ruhani versprach den Iranern jedoch, dass seine Regierung einen Weg finden werde, die Impfstoffe rechtzeitig den Iranern zur Verfügung zu stellen.

Nach dem Ausstieg aus dem Wiener Atomabkommen 2018 verhängte die US-Regierung die nach eigenen Angaben härtesten Sanktionen gegen den Iran. Diese treffen auch die internationalen Bankverbindungen des Landes.

Da internationalen Banken wegen der Sanktionen ihre Zusammenarbeit mit dem Iran einstellen mussten, kann der Gottesstaat über das ausländische Bankensystem de facto weder etwas kaufen noch verkaufen. Zwar sollten bei Medikamenten und Lebensmitteln Ausnahmen gelten, doch nach Angaben der iranischen Zentralbank gab es auch die nicht.

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