Kolumbiens Regierung und eine Splittergruppe der früheren Guerillaorganisation Farc haben Friedensgespräche aufgenommen.
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Eine Fahne der Rebellen der Farc. - dpa

Die kolumbianische Regierung und eine Splittergruppe der früheren Guerillaorganisation Farc haben Friedensgespräche aufgenommen. Zum Auftakt traten am Sonntag in der Gemeinde Tibú nahe der venezolanischen Grenze die Unterhändler der Regierung und der Farc-Dissidentengruppe Estado Mayor Central zusammen, wie das kolumbianische Hochkommissariat für Frieden mitteilte.

«Die nationale Regierung und der Zentrale Generalstab der Farc bekräftigen ihren festen Willen, auf ein Friedensabkommen hinzuarbeiten, das der bewaffneten Konfrontation ein Ende setzt und auf einen umfassenden Frieden abzielt», teilte das Hochkommissariat mit. Begleitet werden die Verhandlungen von den Vereinten Nationen, der Organisation Amerikanischer Staaten, der katholischen Kirche, der EU, Norwegen, der Schweiz, Irland und Venezuela.

Nach dem Friedensabkommen zwischen Kolumbien und der linksgerichteten Farc 2016 spaltete sich der Estado Mayor Central von der damals grössten Rebellengruppe des Landes ab und blieb im Untergrund. Heute handelt es sich bei der Organisation vor allem um eine kriminelle Vereinigung, die in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt ist.

220'000 Todesopfer

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220'000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.

Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Derzeit laufen auch Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation ELN. Präsident Gustavo Petro hat auch andere kriminelle Banden, Rebellen und Paramilitärs zu Verhandlungen eingeladen.

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