Joe Biden gibt sich Mitschuld an Trumps Wahlsieg
Joe Biden räumt ein, Fehler gemacht zu haben – und sieht sich mitverantwortlich für Trumps Wahlsieg. Seine Frau Jill spricht über Verletzungen.

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden hat sich nach der Wahlniederlage seiner Partei selbstkritisch gezeigt. Im Interview mit ABC News sagte er: «Ja, das tue ich, denn ich hatte das Sagen und er hat gewonnen. Also übernehme ich die Verantwortung.»
Joe Biden betonte, dass er und sein Team politische Erfolge nicht ausreichend kommuniziert hätten. «Wir waren nicht ganz so gut wie er, was die Eigenwerbung angeht», sagte Biden.

Er bezeichnete es als Fehler, dass die Regierung ihre Leistungen nicht besser verkaufen konnte. Viele Massnahmen hätten erst verzögert gewirkt und seien für die Bevölkerung nicht sofort spürbar gewesen.
Zudem warf Biden seinem Nachfolger Donald Trump vor, seine Regierung gezielt behindert zu haben. Besonders in der Migrationspolitik habe Trump Blockaden errichtet, was die Arbeit der Regierung erschwerte.
Joe Biden: Rückzug aus dem Wahlkampf und parteiinterne Kritik
Im vergangenen Jahr zog sich Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurück. Grund waren wachsende Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Fitness.
Statt seiner trat Vizepräsidentin Kamala Harris an, die letztlich Trump unterlag. Den Vorwurf eines kognitiven Abbaus wies Biden zurück.

Berichte über eine drastische Verschlechterung seines Zustands seien falsch und unbegründet, so Biden laut «n-tv».
Biden räumte ein, beim TV-Duell gegen Trump keinen überzeugenden Eindruck hinterlassen zu haben. Dieser Auftritt löste parteiinterne Kritik aus.
Dennoch betonte er, nicht aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegen zu sein, sondern um eine Spaltung der Demokraten zu verhindern.
Emotionale Worte von Jill Biden
Auch Jill Biden äusserte sich im Interview. Sie wies Vorwürfe zurück, sie habe ihren Mann zu lange im Wahlkampf gehalten oder ihn von der Realität abgeschirmt.
«Ich war Tag und Nacht bei Joe. Ich habe ihn morgens geweckt und bin abends mit ihm schlafen gegangen», sagte sie.
Die öffentliche Darstellung ihrer Rolle in der Endphase der Amtszeit habe sie tief verletzt, berichtet «n-tv».
Demokratische Partei in der Krise
Die Wahlniederlage hat die Demokratische Partei in eine Existenzkrise gestürzt. Die Suche nach den Ursachen ist laut «Tagesschau» schwierig und geht in alle Richtungen.
Parteikollegen geben Biden eine Mitschuld am Wahldesaster. Einige sind überzeugt, die Partei hätte besser dagestanden, wenn Biden früher aus dem Rennen ausgeschieden wäre.