Ron DeSantis hat überraschend seine Kandidatur für die US-Präsidentschaft zurückgezogen. Ist Donald Trump damit der letzte Republikaner mit Chancen?
Donald Trump
Donald Trump liegt in den meisten US-Staaten vor seiner republikanischen Rivalin Nikki Haley. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ron DeSantis zieht sich am Sonntag aus dem US-Präsidentschaftsrennen zurück.
  • Er spricht nun seine Unterstützung für «das Original» Donald Trump aus.
  • Eine Expertin ordnet ein: Hat bei den Republikanern noch jemand anderes eine Chance?
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Der Republikaner Ron DeSantis hat am Sonntag überraschend seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen zurückgezogen. Das teilte der Gouverneur von Florida auf X (ehemals Twitter) mit. Zudem sprach er seine Unterstützung für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump aus.

Die beiden würden eine ähnliche Wählerschaft ansprechen – was DeSantis letztendlich zum Verhängnis wurde, erklärt USA-Expertin Claudia Franziska Brühwiler. «Warum DeSantis wählen, wenn doch mit Trump ‹das Original› im Rennen ist?», fragt sie.

Ron DeSantis
Ron DeSantis zieht am Sonntag überraschend seine Präsidentschaftskandidatur zurück.
Donald Trump
Dafür sprach er seine Unterstützung für den ehemaligen Präsident Donald Trump aus.
Republikanische Wählerinnen und Wähler
Die beiden sprachen eine ähnliche Wählerschaft an. Dies sei DeSantis letztendlich auch zum Verhängnis geworden, erklärt USA-Expertin Claudia Franziska Brühwiler.
Nikki Haley
Laut Brühwiler steht die dritte relevante Kandidatin Nikki Haley vor einer «Herkulesaufgabe», Trump noch einzuholen.
Joe Biden
USA-Experte Josef Braml vermutet, dass wenn Trump Haley als Vizepräsidentin aufs Ticket nehmen könnte, würde eine Wiederwahl für den aktuellen Präsidenten Joe Biden schwierig.

Das hat DeSantis auch eingesehen. Auf X schreibt er: «Ich kann unsere Unterstützer nicht um ihre Zeit und Spenden bitten, wenn es keinen klaren Weg zum Sieg gibt. Deshalb beende ich heute meine Kampagne.»

Mit DeSantis aus dem Rennen sind Donald Trump und Nikki Haley die einzigen relevanten Kandidierenden der republikanischen Partei. Doch hat Haley neben dem Ex-Präsidenten überhaupt eine Chance – oder ist er der letzte Republikaner, dem die Wahl zuzutrauen ist?

Donald Trump hat aktuell einen Vorsprung. Brühwiler betont: Haley stehe vor einer «Herkulesaufgabe», wolle sie diesen Vorsprung bis zum sogenannten «Super Tuesday» am 5. März ausgleichen. An diesem Tag finden in einer Vielzahl der Bundesstaaten Vorwahlen statt.

Demokraten werden daran erinnert, wie sehr sie Donald Trump hassen

Ob Trump wiedergewählt wird, ist in Brühwilers Augen aber nicht klar. «Bis im November kann noch viel passieren. Zwar liegt Trump im Moment in den Umfragen vorne.»

Doch: «Joe Biden wird davon profitieren, dass jene, die 2020 den Demokraten gewählt haben und sich nun noch nicht für ihn entschlossen haben, mehrere Monate lang daran erinnert werden, warum sie Trump hassen.»

Damit spricht sie die Gerichtsverhandlungen, die ständige Erinnerung an den Sturm aufs Kapitol und die damit einhergehenden Ängste an. Diese können dem demokratischen Gegenkandidaten und jetzigen Präsident Joe Biden in die Karten spielen, sagt Brühwiler.

Wer wird die US-Wahlen gewinnen?

Würden die Republikaner jedoch taktisch vorgehen, würde es für die Demokraten schwierig, meint der USA-Experte Josef Braml. Er schreibt in seinem Buch «Die Transatlantische Illusion»: «Sollte Trump Haley als Vizepräsidentschaftskandidatin mit aufs Ticket nehmen, hätte Biden noch grössere Probleme, wiedergewählt zu werden.»

Im Lager der Demokraten werde die Nervosität zusehends grösser, auch weil Biden in Umfragen immer schlechter abschneidet, schreibt Braml weiter.

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