Europäer tricksen bei Ukraine-Gipfel mit Trump
Ein Brief, ein neues Outfit und viel lobende Worte: So wollten die Europäer Donald Trump beim Ukraine-Gipfel von ihrer Strategie überzeugen.

Vor dem historischen Treffen mit Donald Trump standen die europäischen Vertreter unter grossem Druck. Sie fürchteten, Trump könnte sich erneut gegen die europäische Haltung zur Ukraine stellen und stattdessen Russland unterstützen.
Die Erfahrung vom Gipfel zwischen Trump und Putin in Alaska hatte das Vertrauen der Europäer deutlich erschüttert. Mit Selenskyj an ihrer Seite bereiteten sich die Europäer akribisch vor, um Trump möglichst gut zu begegnen.
Trump schlecht gelaunt? Europäer in Angst
Nichts sollte dem Zufall überlassen werden, um negative Überraschungen zu vermeiden. Das Treffen sollte eine fein abgestimmte Inszenierung werden, um Trumps Stimmung positiv zu beeinflussen.
Die Angst war laut «Focus» nicht unbegründet: Denn Trump zeigte sich in den Tagen vor dem Gipfel in schlechter Stimmung.
Er nutzte sein soziales Netzwerk, um Kritik und Unmut zu äussern. Die Europäer erkannten, dass sie vor allem Trumps persönliches Wohlwollen gewinnen mussten, um ihre Position zu stärken.
Selenskyjs Strategie und Auftreten
Beim Treffen trat Selenskyj erneut in einem schwarzen Outfit auf. Dieses wirkte zwar weniger formell als ein Anzug, aber dennoch würdevoller als bei vorherigen Gelegenheiten.
Trump zeigte sich beeindruckt und lobte die Veränderung, was die Stimmung auflockerte. Ein wesentlicher Moment des Treffens war die Übergabe eines Briefs von Selenskyjs Frau an Trump, so «Focus».

Dieses Symbol erinnerte an ein ähnliches Schreiben, das Putin von Trumps Ehefrau erhalten hatte. Es zielte darauf ab, Trumps Aufmerksamkeit auf die humanitären Opfer des Krieges zu lenken.
Die Inszenierung der Europäer bei Trump
Als die europäischen Staats- und Regierungschefs und weitere Führungspersönlichkeiten dazu kamen, zeigte sich eine präzise abgestimmte Rollenverteilung.
Jeder hatte laut «bluewin» vorher genau eingerübte Positionen und Aussagen, um das Treffen kontrolliert zu gestalten.
NATO-Generalsekretär Rutte und Italiens Ministerpräsidentin Meloni nutzten ihre Redebeiträge, um Trump zu loben und ihm zu schmeicheln. Bundeskanzler Friedrich Merz drängte klar auf einen notwendigen Waffenstillstand – ein ehrlicher, aber vorsichtig formulierter Appell.

Trump honorierte Merz' Offenheit, zeigte sich aber wenig beeindruckt und verwies stattdessen auf seine angeblichen Erfolge bei früheren Kriegen.
Ein harscher öffentlicher Rüffel blieb aus, was auf den Erfolg der orchestrierten Strategie schliessen lässt.
Der Deal und das Ende des Gipfels
In den vertraulichen Gesprächen wurde ein bedeutendes Waffenliefergeschäft beschlossen: Die USA sollten Waffen im Wert von 100 Milliarden Dollar an die Ukraine verkaufen, berichtet «bluewin.ch».
Im Gegenzug versprach Trump Sicherheitsgarantien für Selenskyj nach einem möglichen Friedensschluss. Der Deal war ein klarer Gewinn für Trump, der sich damit als erfolgreicher Verhandlungspartner inszenieren konnte.
Gleichzeitig zeigte er der MAGA-Bewegung, dass er etwas für die USA herausholt. Das Treffen endete mit einem unerwarteten gemeinsamen Abendessen, das die Gastgeber spontan ansetzten.