In einer Ansprache hat US-Präsident Donald Trump die Amerikaner auf die Wiedereröffnung des Landes eingestimmt.
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Donald Trump, Präsident der USA, während des nationalen Gebetstages im Rosengarten des Weissen Hauses. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump stimmt seine Landsleute für die Wiedereröffnung ein.
  • Das Land leidet unter einen hohen Arbeitslosigkeit als Folge der Corona-Krise.
  • Einzelne Bundesstaaten haben bereits Lockerungen angekündigt.

US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner auf die Wiedereröffnung des Landes eingestimmt. Sorgen vor einer erneuten Zuspitzung der Corona-Krise zum Trotz. «Es ist ein grosser Moment in unserer Geschichte, weil wir unser Land wieder öffnen». So verkündete Trump in einer am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter veröffentlichten Video-Botschaft.

«Die Leute wollen, dass sich unser Land öffnet.» Er versprach: «Wir wollen es auf sichere Weise machen.» Offenbar gibt es aber Unstimmigkeiten darüber, wie das geschehen soll.

Die «New York Times» berichtete, das Weisse Haus und andere Regierungsbeamte hätten einem Entwurf eine Absage erteilt. Dieser Richtlinien-Katalog der Gesundheitsbehörde CDC sah Regeln für Schulen, Restaurants, Kirchen und anderen Einrichtungen vor.

Es bestünde die Sorge, dass die Empfehlungen einen zu starken Vorschriftscharakter hätten. Religiöse Rechte könnten verletzten und der Wirtschaft weiter geschadet werden, berichtete die Zeitung.

Wut und Verzweiflung

Stellenweise machen sich wegen der Eindämmungsmassnahmen Wut und Verzweiflung bemerkbar. Ein Vorfall im Bundesstaat Oklahoma sorgte für Entsetzen: Weil der Restaurantbereich in einem McDonald's wegen der Corona-Krise geschlossen war, eröffnete eine Kundin das Feuer auf das Personal.

Vier Mitarbeiter des Schnellrestaurants in Oklahoma City, seien bei dem Vorfall am Mittwochabend verletzt worden. Dies teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die 32-Jährige sei kurz danach festgenommen worden.

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Ein Schild in einem McDonalds in Oklahoma. - Keystone

Für Aufsehen sorgte auch eine Inhaberin eines Friseursalons in Texas: Shelley Luther war zu sieben Tagen Haft verurteilt worden. Sie weigerte sich, ihr Geschäft in Dallas trotz entsprechender Anweisungen in der Corona-Pandemie zu schliessen. Der Supreme Court in Texas verfügte am Donnerstag die Freilassung, die Trump begrüsste. Die Frau hatte US-Medienberichten zufolge vor Gericht gesagt, sie werde ihren Salon nicht schliessen, weil sie ihre Kinder ernähren müsse.

Experten sehen bei Arbeitslosenzahlen schwarz

Wie viele Menschen von den Auswirkungen der Krise betroffen sind, macht nicht zuletzt die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Etliche Arbeitnehmer stehen ohne ihre Jobs da: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg seit Mitte März auf mehr als 33 Millionen.

Arbeitslose in den USA
Menschen stehen in einer Schlange vor einem Jobcenter, um Arbeitslosenhilfe zu beantragen. - dpa

An diesem Freitag gibt die US-Regierung die Arbeitslosenquote für den Monat April bekannt. Experten zufolge dürfte sie bei mindestens 15 Prozent liegen. Ein Berater von Trump hatte sogar gewarnt, die Quote könne 19 oder gar 20 Prozent betragen.

Lockerungen in einzelnen Bundesstaaten

Seit Ende April lockern immer mehr Bundesstaaten die Eindämmungsmassnahmen - einigen geht das zu schnell, anderen zu langsam. In Kalifornien dürfen bisher geschlossene Geschäfte ihren Betrieb stufenweise wieder aufnehmen und Waren zum Abholen anbieten.

Coronavirus - USA
Menschen fahren auf dem Parkplatz nördlich des Newport Beach Pier mit dem Rad herum. - dpa

Es gelten Abstandsregeln und Hygienevorschriften. «Dies ist keine Rückkehr zur Normalität», betonte der Gouverneur des bevölkerungsreichsten Staates, Gavin Newsom. Restaurants, Friseure, Kinos und Shopping-Malls bleiben weiterhin zu.

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