Donald Trump: So verstörend ist der Insta-Kanal des Weissen Hauses
Donald Trump mit Laser-Schwert und Mega-Muskeln als Darth Vader oder als Papst. Der Instagram-Kanal des Weissen Hauses lässt viele sprachlos zurück.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Weisse Haus präsentiert sich auf Instagram auf ungewöhnliche Weise.
- Präsident Trump wird dort etwa als Star-Wars-Figur dargestellt.
- Und der Kanal hetzt gegen alle «linksradikalen Verrückten».
Mega-Muskeln, ärmelloses Shirt, Laser-Schwert und Laser-Blick: Das Weisse Haus veröffentlicht am 4. Mai auf seinem offiziellen Instagram-Account ein KI-generiertes Bild von Donald Trump als Star-Wars-Held.
Und schreibt dazu anlässlich des Star-Wars-Tages: «Alles Gute zum 4. Mai an alle. Auch an die linksradikalen Verrückten, die so hart dafür kämpfen (...) Mörder, Drogenbarone, gefährliche Gefangene und bekannte MS-13 Bandenmitglieder zurück in unsere Galaxie zu bringen. (...)»
Dabei ging wohl vergessen, dass bei Star Wars jene mit den roten Lichtschwertern zu den Bösewichten zählen, so viele Kommentare.
Die Kommentare sind vernichtend: Von «verstörend», «respektlos», «mehr als unangemessen» bis hin zu «ich bereue es, ihn gewählt zu haben». Und «ist das euer Ernst?! RIP America».
In einem weiteren Post geht es um illegale Ausländer – am Schluss des Textes steht «... und sie wurden alle abgeschoben». Abgerundet mit einem Emoji, das verschmitzt lächelt und dabei die Hand vor den Mund hält, damit es keiner sieht.
Auch hier sind die User erschüttert: «Heilige Schei***. Normalerweise ist mir das egal, aber das ist ein komischer Tonfall von einem offiziellen Regierungskonto», lautet einer der Kommentare.
«Im Boden versinken vor Fremdscham»
Der Instagram-Account des offiziellen Washington stösst nicht nur Amerikaner vor den Kopf.
Auch Experten kritisieren die Machart.
US-Experte Thomas Greven von der Freien Universität Berlin sagt gegenüber Nau.ch: «Das ist alles ebenso unwürdig wie die Kabinettssitzungen, in denen sich die Minister reihum mit unterwürfigen Speichelleckereien zu übertreffen suchen.»
Und doppelt nach: «Man möchte im Boden versinken vor lauter Fremdscham. Aber es scheint weder der Regierung noch ihren Anhängern noch irgendetwas peinlich zu sein.»
Statt effekthascherisch, sollte das Weisse Haus besser einfach «ernsthaft und sachlich» kommunizieren, so Greven.
Donald Trump will ablenken
Aus seiner Sicht sind diese Posts nicht nur zur Unterhaltung da. Sondern sie seien «gezielte Ablenkungsmanöver.»
Damit «die Medien, die Opposition, die Zivilgesellschaft, die Gerichte sich auf keinen der Skandale und keine der vielen Fehlleistungen der Trump-Regierung je wirklich konzentrieren können.»

Somit werde nun halt «alle fünf Minuten ‹eine neue Sau durchs Dorf getrieben›».
Denn auch nach neun Jahren könne Donald Trump immer noch verlässlich «Hillary's E-Mails» aufrufen. Aber die peinlichsten und sicherheitsgefährdenden Fehler der eigenen Leute seien nach wenigen Tagen vergessen. «Signalgate, anyone?», so Greven.
Er spielt damit auf den Skandal um Verteidigungsminister Pete Hegseth an. Zur Erinnerung: Hegseth teilte geheime Kriegs-Taktiken mit seiner privaten Handynummer via Signal-Gruppenchats. Er weihte auch seine Frau und seinen Bruder ein.
Bereits zuvor hatte Hegseth mit hochrangigen Regierungsvertretern und versehentlich auch einem Journalisten Militärpläne geteilt. Mit einer Nummer, die leicht ausfindig zu machen war.